Wohnen mit Büchern
Licht, Natur und moderne Haustechnik als Wohlfühlfaktoren
Das an das Landschaftsschutzgebiet grenzende Wohnviertel in Volksdorf ist von Wohnhäusern aus den 1960er-Jahren und neuen Fertighäusern geprägt. Es war die Aufgabe der Architektin Svenja Bodenstedt, hier ein zeitgemäßes und identitätsbildendes Zuhause für die Bauherrenfamilie zu schaffen. Neben dem gestalterischen Anspruch war für die Architektin die Errichtung eines nachhaltigen Gebäudes in Form eines Energieeffizienzhauses und die Nutzung moderner Haustechnik wichtig.
Es sollte ein Ort der Ruhe und Entspannung entstehen, aber auch der Leidenschaft der Bauherren für Bücher Rechnung getragen werden. Die besondere unverbaubare Lage des Grundstückes sollte mit entsprechenden Ausblicken inszeniert und das natürliche Licht im ganzen Haus erlebbar gestaltet werden. Parallel dazu mussten baurechtliche Belange, Eingeschossigkeit und eine maximale Grundfläche von 150 m² eingehalten werden.
So entstand die Idee einer von Holz geprägten Bibliothek, die von eingeschossigen Wohnräumen mit Ziegelfassade umarmt wird. In der Galerie des Obergeschosses bildet sie nun das Herzstück des Gebäudes, bietet durch das Panoramafenster einen einzigartigen Ausblick und ist der Hauptaufenthaltsort der Familie. Hier kann man wunderbar entspannen, spielen und lesen. Nebenan befinden sich Schlafräume und Bäder. Das Obergeschoss erreicht man über die Treppe im zentralen Luftraum, der von einem großen Oberlicht geprägt ist. Von allen Seiten einsehbar, lässt es die Tageslichtsituationen in außergewöhnlicher Qualität spürbar werden. Das Ineinanderfließen von Wohnen, Essen und Küche im Erdgeschoss wird durch den großen Kamin geschickt gegliedert. Im Winter liegt der Fokus auf dem prasselnden Feuer, im Sommer auf dem Garten, der durch die große Fensterfront als Teil des Wohnbereiches empfunden wird.
Das Gebäude wurde schlicht und kompakt gestaltet und als Energieefffizienzhaus 70 errichtet. Neben guter Wärmedämmung wurde auf eine sorgfältige Detailausführung geachtet, um Wärmebrücken zu vermeiden. Der Architektin war es wichtig, sich nicht nur auf die „moderne“ Haustechnik zu verlassen, sondern auch konstruktive Methoden zu entwickeln, die das Hausklima positiv beeinflussen. So ermöglicht das Öffnen der Dachfenster ein Abziehen der warmen Luft nach oben und ein Nachströmen der kühleren Luft aus den unteren Fenstern. Die „natürliche“ Haustechnik wird so in den Entwurf integriert und trägt zur Klimatisierung des Hauses bei. Zusätzlich wurde das Gebäude mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung sowie einem BUS-System ausgestattet.
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