Neues Wohnen im alten Stall
Die Synthese von modernen und historischen Elementen erschafft ein Refugium
Der alte Rinderstall wurde um 1920 erbaut und ist Bestandteil einer ehemaligen Gutshofanlage, auf der neben Rindern auch Pferde gezüchtet wurden. Inmitten der Holsteinischen Schweiz gelegen, umgeben von großartiger Natur und idyllischen Seen, wurde der scheunenartige Rinderstall schon etliche Jahre nicht mehr für die Viehwirtschaft genutzt. Teilweise verfallen und von Efeu bewachsen, beherbergte das Rotklinkergebäude zuletzt nur noch jede Menge Gerümpel und alte Autos. Ziel des Teilumbaus durch die Innenarchitektin Henrike Becker aus Lübeck war es, eine moderne Wohnnutzung zu etablieren, die auf verschiedene Weise die zauberhafte Umgebung und den Geist des alten Gemäuers einbezieht. Der ursprüngliche Charakter des Gebäudes und der Hofanlage sollte dabei erhalten bleiben. Die Fassade zur Hofseite in nördlicher Ausrichtung wurde nicht verändert und bietet den neuen Bewohnern durch die sehr hohen Fensterbrüstungen maximale Privatheit.
Während im Obergeschoss nur in schon bestehende Öffnungen neue Fenster in traditioneller Sprossenteilung gesetzt wurden, öffnet sich im Erdgeschoss die Südfassade mit großer Geste zum See. Die bis zu drei mal drei Meter großen Holzfenster verweisen auf die heutige Wohnnutzung und lassen Innen und Außen verschmelzen. Dem loftartigen Erdgeschoss angeschlossen finden sich der Technikraum und die Garderobe, sowie ein geräumiges Bad mit Sauna und direktem Zugang nach draußen.
Als Reminiszenz an den Stall wurden die alten Stalltüren und die bestehende Holztreppe sorgfältig aufgearbeitet und erhalten. Die Bodenbeläge bestehen hauptsächlich aus geschliffenem Estrich und großformatigen Natursteinplatten, auf denen warme, flauschige Teppiche ausgelegt wurden. Die unverputzte Innenwand aus Backstein wurde nur leicht weiß geschlämmt und spielt eine zentrale Rolle im Raum. Sie integriert zum einen den Tunnelkamin und verbindet dadurch den Wohn- mit dem Klavier- und Essraum. Zur Wohnraumseite beherbergt und versteckt sie zudem die technischen Elemente der Küche. Hier gelangt man ins Obergeschoss, dem ehemaligen Heuboden des Rinderstalls, der durch das Gebälk und die niedrigen Decken weiterhin spürbar bleibt. In diesem wohligen, geborgenen Raum – mit sensationellem Ausblick – sind die Funktionen: Schlafen, Bad, Ankleide und Büro vereint.
Die durchgängig reduzierte Formensprache von Möbeln und Objekten, die einheitlich helle Farbwelt und die raffinierte Einbindung historischer Elemente machen das Gebäude zu einem außergewöhnlichen Refugium.
www.henrike-becker.de
Architekten:
Becker Architekten & Innenarchitekten
www.henrike-becker.de
Rohbau:
Roden Bau
Telefon: 0451 691678
Fensterbau:
moderne bauelemente Hans Kruse
www.moderne-bauelemente-kruse.de
Fliesen:
Frank Schäfer Fliesenlegerei
Telefon: 04504 708202
Tischler:
Strotmeier
www.strotmeier.de
Heizung, Sanitär:
Willi Krellenberg
www.w-krellenberg.de
Kaminbau:
Vereinigte Ofen- und Kaminwerkstätten Hamburg
www.hamburg-kaminbau.de
Maler:
Willi Berderow
Telefon: 0451 53937
Elektriker:
Elektro Stasch
www.stasch-haustechnik.de
Dachdecker:
Hermann Michelau
www.michelau-dach.de
Garten- und Landschaftsarchitektur:
Heino Gamradt
www.gamradt.info
Statik:
Hamann + Stange PartG mbB
www.hamann-stange.de
Fotos:
Lisa Winter
www.lisawinter.de