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Friedhof im Wandel

Behutsame und denkmalgerechte Sanierung

Der Friedhof Öjendorf ist der dritte Hauptfriedhof Hamburgs neben Ohlsdorf und Altona. Schon 1930... mehr
Der Friedhof Öjendorf ist der dritte Hauptfriedhof Hamburgs neben Ohlsdorf und Altona. Schon 1930 begannen Planungen für seine Errichtung, die dann aber erst 1960 bis 1966 realisiert wurden. Er ist fast 100 ha groß und Deutschlands erster Rasenfriedhof. Ein besonderer Anziehungspunkt ist das Schleemer Bachtal mit naturnaher Gestaltung. Typisch für den Öjendorfer Friedhof sind seine kreisförmigen Grabfelder. Mit seinem Gestaltungskonzept ist er ein herausragendes Beispiel neuzeitlicher Friedhofsplanung in Deutschland und steht unter Denkmalschutz. Seit 1978 sind separate Grabanlagen für Beisetzungen nach islamischen Riten angelegt worden.

Die drei Feierhallen aus den 1960er Jahren entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen und waren dringend sanierungsbedürftig. Das Büro Architekten B8 wurde beauftragt, die Hallen für Bestattungsfeiern wieder attraktiv zu machen und so die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Gleichzeitig war der Denkmalschutz zu berücksichtigen. In diesem Spannungsfeld zu arbeiten, erforderte von den Architekten ein besonderes Gespür für Kompromisse und die Fähigkeit, auch widersprüchliche Wünsche zu aller Zufriedenheit umzusetzen. Die Friedhofsverwaltung bevorzugte vor allem helle und moderne Materialien, die Denkmalpflege wollte alles Zeittypische wie dunkle Schieferböden und Bleiverglasung in den Betonwabenfassaden erhalten.

Beim Stelenflur zwischen Halle 2 und Halle 3 wurde entsprechend des ursprünglichen Entwurfkonzeptes die Verglasung und die Türen zurückgebaut. Dadurch ist die Verzahnung der Innen- und Außenbereiche wieder ablesbar. Die verbleibenden Stelen trennen den Außenbereich in einzelne Zonen, schützen vor Einblicken und schaffen einen geschützten Ort, um sich vor der Beerdigung zu versammeln. Der Zugang zur Halle erfolgt durch die neue Zugangstür direkt in den Flur zum Wartebereich.

Die behutsame Sanierung der Feierhallen 2 und 3 durch die Architekten erhält beide Hallen weitestgehend in ihrem äußeren Erscheinungsbild und greift nicht in die Gesamtwirkung des Ensembles ein. Die Modernisierung gestaltete die Räume heller, flexibler und komfortabler, verlegte die Sargaufzüge aus den Feierhallen in die Nebenräume und erneuerte die gesamte Technik.

Für den Transport der Särge wurde ein neuer Zugang geschaffen und eine neue hochwertige Doppeltür mit Eichenholzvertäfelung und nachempfundenen Türgriffen in Anlehnung an die repräsentativen bronzenen Bestandstürgriffe entwickelt.

Von großer Bedeutung für die gewünschte „helle“ Wirkung der sanierten Räumlichkeiten war ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept für Wände und Decken, das mit einem Lichtplaner umgesetzt wurde. Die Beleuchtungsstärke im Besucherbereich wurde durch den Einsatz moderner Pendelleuchten, eine zusätzliche Grundbeleuchtung über Downlights, eine umlaufende Lichtvoute zur Betonung der Materialität der Wände sowie sogenannte Movinglights für verschiedene, programmierbare Lichtszenarien verbessert. Auch eine zusätzliche große Fensteröffnung zum Innenhof, die den Stelencharakter der Verbindungsgänge aufnimmt, garantiert eine natürliche, seitliche Belichtung der Feierhalle und der teilweise Ersatz der Bleiverglasung der sanierten Betonwabenfassade durch Klarglas erhöht ebenfalls die Helligkeit.
Die störenden Einbauten wurden entfernt, die fest eingebauten Bänke wurden durch eine flexible Bestuhlung ersetzt. Ein neues Podest für Grabredner und Blumenschmuck sowie ein heller Deckenanstrich ergänzen die moderne Anmutung. Die kleine Nebenhalle erlaubt nun eine Nutzung für kleinere Veranstaltungen. Sie bekam einen separaten Zugang, die neue grafisch gestaltete Glasschiebewand bildet eine transparente Abgrenzung.

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