Das Häuschen auf dem Dach

Eine leitende Rolle im Entwurfskonzept für dieses Einfamilienhaus von Prof. Moths Architekten spielte das geschickte Verknüpfen von Aufnehmen und Anpassen der Gegebenheiten in der Nachbarschaft mit dem Wunsch sich abzusetzen, aber nicht hervorzustechen. So wurde die kubische Form in Anlehnung an den typischen Hamburger Kaffeemühlen-Stil gewählt, setzt aber durch Staffelgeschoss, Rücksprünge und Flachdach moderne Akzente. Der dominierende Backstein wurde aufgegriffen, aber die Wahl des blauvioletten Wittmunder Torfbrandklinkers tanzt rau und charaktervoll aus der Reihe.

Der Bauherr wünschte sich ein Turmzimmer als Rückzugsort. Aus baurechtlichen Gründen war dies nicht erlaubt. So wurde der Gedanke neu interpretiert und es entstand ein kleines separates Häuschen auf dem Dach: Mit dem für das Viertel typische Satteldach, aber bewusst aus Holz.

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Bauherrn und Architekten ist ein maßgeschneidertes und zukunftsorientiertes Raumprogramm entstanden, dass sich in der Formfindung des Gebäudes ablesen lässt. Dabei wurde nicht nur auf die später wichtige Barrierefreiheit durch einen integrierten Aufzug und die Ausbaumöglichkeit der Bäder geachtet. Die Anordnung der Zimmer ermöglicht auch ein späteres Wohnmodell mit mehreren Personen, die sich im Alter zusammenfinden, um nicht allein zu leben. Die Zimmer bieten größtmögliche Privatsphäre, indem die Schlafräume über direkte Zugänge zu einem Bad und einen eigenen Balkon verfügen. Durch Vor- und Rücksprünge spiegelt sich dies in der Kubatur des Gebäudes wider.

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