Teilen liegt im Trend
Car-Sharing boomt vor allem bei den unter 30-jährigen Städtern auch im Rhein-Main-Gebiet
Was in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts noch völlig undenkbar war, entwickelt sich angesichts des zunehmenden Verkehrsaufkommens und aussichtsloser Parkplatzsuche in den Me-tropolen zu einem stetig wachsenden Trend: Car-Sharing boomt vor allem bei den unter 30-jährigen Städtern. Für sie ist das Auto längst kein Statussymbol mehr, sondern ein reines Transportmittel. Verzichten möchte man nicht auf die individuelle Mobilität – doch muss das Auto nur dann zur Verfügung stehen, wenn es auch wirklich gebraucht wird. Im Durchschnitt maximal zwei bis drei Stunden am Tag.
Car-Sharing könnte also zum Mobilitätskonzept der Zukunft werden. Es entlastet nicht nur den Verkehr, sondern schont auch die Umwelt. Jedes geteilte Fahrzeug ersetzt im Durchschnitt vier bis acht private Autos, tendenziell wird weniger CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. So sind die Modelle der zum Einsatz kommenden Autos im Durchschnitt wesentlich kleiner und niedriger motorisiert als private Autos. Neben den klassischen stationsgebundenen Angeboten, bei denen das Auto an festgelegten Orten gemietet und wieder zurückgegeben wird, setzt sich immer stärker die Nutzungsvariante ohne feste Rückgabestation, das Free Floating, durch. Das Smartphone zeigt dann einfach den Weg zum nächsten freien Wagen im Geschäftsgebiet des Anbieters.
Die digitale Vernetzung trägt so ein Übriges zur hohen Teilnahmebereitschaft bei. Informations-, Buchungs- und Bezahlprozesse werden über das Netz noch einfacher und schneller, und das nächste freie Auto lässt sich digital unkompliziert orten. Prognosen rechnen europaweit mit rund 15 Millionen Car-Sharing Nutzern bis zum Jahr 2020.
Das Prinzip funktioniert immer ähnlich: via Internet registriert sich der Kunde bei dem Anbieter seiner Wahl. Bei einer Registrierungsstation muss dann noch der Führerschein samt Personalausweis und Kredit-/ beziehungsweise EC-Karte vorgelegt werden. Gebucht werden kann ein Fahrzeug per Telefon, per App oder per Internet. Das Auto lässt sich mit einer ID-Karte, einer App oder dem Führerschein, der zuvor mit einem entsprechenden Chip versehen wurde, öffnen. Abgerechnet wird pro Stunde und Kilometer. Kosten für Benzin, Reparaturen, Kfz-Steuer und Versicherung sind bei den meisten Anbietern inklusive. Die Fahrzeuge werden regelmäßig betankt, gereinigt, gewartet und sind mit Parkvignetten ausgestattet, die einen zusätzlichen Parkschein überflüssig machen. Am Ende der Mietzeit muss der Wagen einfach innerhalb des definierten Geschäftsgebiets abgestellt werden. Dort steht er bereit für den nächsten Kunden.
In Frankfurt stellt allein der Anbieter car2go 250 umweltverträgliche smart fortwo-Fahrzeuge zur Verfügung. Das Geschäftsgebiet, in dem Nutzer Fahrzeuge unabhängig von festen Mietstationen finden, umfasst weite Teile der Stadt. Auch der Frankfurter Flughafen kann leicht erreicht werden.
Flinkster, das Car-Sharing-Angebot der Deutschen Bahn, ist ebenfalls in Frankfurt vertreten: Im gesamten Stadtgebiet – und darüber hinaus – befinden sich feste Stationen, an denen die Autos gemietet und wieder abgegeben werden können.
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