Raum für Schwebendes
In einem Loft werden Fabrikatmosphäre und ruhige Rückzugsorte kombiniert
Seit 1898 wurde das Sachsenhäuser Fabrikgebäude als Seifenmanufaktur genutzt. Da ehemalige Fabrikhallen gerne zum Wohnraum umgebaut werden, entstanden in dem ungenutzten Industriebau mit den zahlreichen Stahlfenstern Lofts und Wohnungen – ein Paradies für jeden also, der es urban und luftig mag, viel Platz braucht und den Charme des Authentischen sucht.
Die Eigentümer beauftragten das Frankfurter Büro unique assemblage den Ausbau ab Rohbau vorzunehmen. Ziel von Bauherr und Architekten war es dabei natürlich, die fabrik- und hallenartige Atmosphäre zu erhalten. Schließlich sollte sich der Raum von Standard-Wohnräumen unterscheiden. Wichtig war allen dabei, den großen und offenen Raum der unteren Etage so zu gestalten, dass er einen langen Blick in den Raum schenkt. Damit allerdings die ganz privaten Räume, wie beispielsweise der Schlafraum, einen ebenso geschützten wie ruhigeren Charakter bekommen konnten, wurde im ersten Schritt eine Zwischendecke aus Stahlbeton neu eingefügt, sodass im Dachstuhl ein weiteres Geschoss entstand.
„Der Raum ist als Plattform gedacht, auf der Objekte ‚gleiten‘ und ‚schweben‘ bis hin in den Dachgeschossraum“, erläutern die Architekten das Raumkonzept. „Wir haben dafür markante und archetypische Objekte gewählt, die den Raum gliedern.“ So findet sich am Eingang eine grüne Box mit integrierten Funktionen: Gäste-WC/Dusche, Garderobe, Abstellkammer und eine Gästekoje. Etwas weiter der lange weiße und von den Architekten eigens entworfene Küchenblock sowie die hängende Treppe, die über dem unteren Treppenpodest schwebt. In dieser unteren Etage wurden die Bereiche Wohnen, Kochen, Essen, Gästezimmer und -bad sowie Abstellkammer angesiedelt. Auch eine Garderobe, ein Wandschrank und sogar ein Balkon fanden hier Platz. Da sich in der oberen Etage der offene Schlafraum samt Ensuite-Bad, separatem WC, raumhohem Einbauschrank, privatem Wohnbereich und Dachterrasse befinden, sollte diese Etage intimer, wärmer und ruhiger sein. Verbindendes Element zwischen beiden Geschossen ist die Schwarzstahltreppe.
Um die fabrik- und hallenartige Atmosphäre der unteren Etage zu erhalten, setzte das Büro auch auf etwas „rohere“ Materialien wie beispielsweise Beton, glänzenden Sichtestrich, die Backsteinwand oder auch die offenen Stahlträger. Verbunden wurden diese mit einigen neutralen Oberflächen, wie weiße Wände, dem weißen und glänzenden Küchenblock oder einer raumhohen Verkleidung mit grünem Filz. Entsprechend der gewünschten ruhigeren Atmosphäre, kamen im oberen Geschoss Holzdielenparkett, weiße Wände, ein raumhoher Wandschrank und ein smaragdgrüner, zementbasierter Feinputz zum Einsatz.
Innenarchitekten:
unique assemblage
www.uniqueassemblage.com
Sonderoberfläche Beton Ciré (Bad):
LifeBoXX Wand & Wohndesign
www.wand-wohndesign.de
Sanitär:
Brähler und Lau Sanitär- und Heizungsbau
www.braehler-lau.de
Elektro:
ESI-haber
www.esi-haber.de
Elektro Riess
www.elektro-riess.de
Schreiner:
Schreinerei Schilling
www.schreinerei-schilling.de
Schreinerei Aulbach
www.schreinerei-aulbach.de
Kamin:
Rösler Kamine & Kachelofenbau
www.roesler-kamine.de
Stahlbau Stahltreppe:
Freisteel
www.freisteel.de
Statik Stahltreppe:
B + G Ingenieure Bollinger und Grohmann
www.bollinger-grohmann.com
Fotos:
Nina Siber
www.ninasiber.com