Im Herzen Frankfurts
Doppelgiebelhaus am Dom erreicht nahezu Passivhausstandard
Einst fand sich hier das größte Fachwerkviertel Europas. Und noch immer ist die Frankfurter Altstadt Identifikationspunkt für Frankfurter und Magnet für Touristen. Doch das Thema Nachverdichtung im Herzen Frankfurts ist auch aus anderen Gründen eine besonders sensible Angelegenheit: Neubauten müssen zu Ort und Geschichte passen. Die Menschen, die bereits in der Altstadt wohnen, fürchten, dass weitere Gebäude bereits bestehende Wohnungen verschatten. Und – nicht zu unterschätzen – die klimapolitischen Zielen der Stadt Frankfurt müssen auch berücksichtigt werden.
Mit dem Doppelgiebelhaus am Dom von Christoph Mäckler Architekten entstand nicht nur ein Bau, der die lockere Bebauung der 50er-Jahre Häuser maßvoll ergänzt und den alten Gassenverlauf der Großen Fischerstraße aufnimmt. Mit dem fünfgeschossigen Wohnhaus, das zwölf Wohnungen beherbergt, entstand ein auch unter energetischen Gesichtspunkten besonderer Bau, denn, so erläutert Mäckler seine Arbeit: „Die Gebäudehülle besteht aus Mauerwerk mit 49 cm starken Porotonsteinen, die innen nochmals mit Dämmmaterial gefüllt sind, so dass auch ohne ein zusätzliches Wärmedämmverbundsystem nahezu Passivhausstandard erreicht wird“.
Das Gebäude selbst ist in zwei etwas gegeneinander verschobene rechteckige Baukörper geteilt, die sich als schmale, hohe Häuser mit ihren schieferbedeckten Spitzgiebeln zur Straße wenden. „Eine klare und auf wenige markante Elemente reduzierte Formensprache prägt die äußere Gestalt und gibt dem Gebäude eine klare und ruhige Anmutung. Die horizontalen Rillen des Kammputzes der Fassade erzeugen durch das so entstehende Licht- und Schattenspiel eine große Lebendigkeit, die Zweifarbigkeit betont die Eigenständigkeit der beiden Gebäudehälften“, so der Architekt. Durch barrierefreie Wohnungen, flexible Wohnungsgrundrisse sowie private Terrassen, Balkone und Loggien soll das Gebäude den vielfältigen Anforderungen an urbanes Wohnen gerecht werden und die gewachsenen Wohnbedürfnisse berücksichtigen.
Ein zentraler Erschließungskern mit Aufzug und Treppen zwischen den zwei Gebäudeteilen bietet einen direkten Anschluss an die bereits bestehende Tiefgarage, in die auch die Kellerräume integriert wurden. Die FAAG, das Tochterunternehmen der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding, hatte das Architekturbüro Mäckler mit der Planung beauftragt.
www.chm.de
Architekten
Prof. Christoph Mäckler Architekten
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Fotos
Thomas Eicken
Pläne
Prof. Christoph Mäckler Architekten