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Entschnörkelt und optimiert

Umbau eines Wohnhauses macht dessen Geschichte sichtbar

Der Umbau des Wohnhauses aus dem Jahr 1927, den Grosshauser Architekten für ihren Bauherren... mehr

Der Umbau des Wohnhauses aus dem Jahr 1927, den Grosshauser Architekten für ihren Bauherren planten, war einigermaßen komplex: Unter anderem sollte der ursprünglich 2,10 m hohe Keller 2,70 m hoch werden, um hier Hobbyraum, Arbeitsplatz und Fitnessbereich mit neuer Dusche unterzubringen, und das Dachgeschoss mit kleinen Fenstern zum großzügigen Gast- und Spielzimmerbereich umgebaut werden.

Um die höhere Unterkellerung zu erreichen, wurde das Fundament händisch abschnittsweise abgetragen. Da sich das Grundstück in einer Hochwasserzone befindet, wurde der tiefergelegte Kellerteil mit wasserundurchlässigem Beton und Abdichtungsmaßnahmen ausgeführt. Zudem wurde ein Hochwasserkonzept mit Stützmauern erarbeitet, die etwas höher als die gemessenen Hochwasserstände um das Haus angeordnet wurden. Im Zuge dessen entstanden großzügige Fensteröffnungen im Keller mittels Lichtgräben.

Im Haus befanden sich schöne alte Holzelemente, die teilweise nach Abbruch störender Bauteile wieder angearbeitet wurden. Auch einige Bodenbeläge wurden in sorgsam zurückgebauten Bereichen an anderer Stelle wieder aufgebaut oder gegen kaputte Materialien ausgetauscht. „Da das Haus von seiner Grundausstrahlung eine handwerklich sehr ansprechende Gestaltung hatte, wollten wir die vorgefundenen Themen und Strukturen klarer herausarbeiten und im Sinne der 1920er-Jahre wieder von den im Laufe der Jahre dazugekommenen störenden Elementen befreien. Das Haus sollte ‚entschnörkelt‘ und funktional optimiert werden“, erläutert Tobias Grosshauser das Konzept. „Materialien haben wir daher nach dem Gesichtspunkt der handwerklichen Bearbeitung und nach Wertigkeiten ausgewählt. Neue Strukturen sollten eine ‚handwerkliche Geschichte‘ erzählen.“ Die gewählten neuen Materialien sollten ergänzend zu dem Bestand eine gemeinsame Formensprache sprechen. So wurde z. B. aus funktionalen Gründen eine schmale Bodenfliese in „Parkettart“ in den Bereichen verlegt, die an Außenflächen angrenzen. Alte Türgriffe aus Messing wurden aufgearbeitet, ebenso nach vorheriger Prüfung auf Funktionalität alte Kassettentüren – immer mit dem Ziel zu zeigen, dass es sich hier um alten Bestand und keinen Neubau handelt.

Möbel, Bäder und auch die Küche wurden nach individueller Planung angefertigt und den Alltagsbedürfnissen des Bauherren entsprechend entworfen und gebaut. So bestand beispielweise der Wunsch nach einer Kochinsel. Da der Grundriss dies funktional nicht hergegeben hat, wurde eine fahrbahre Arbeitsinsel mit „Park-Schrank-nische“ entworfen. So steht im Alltag nichts im Weg und der kochbegeisterte Bauherr kann am Abend seine Kücheninsel einfach aus dem Schrank fahren und vor dem Esstisch platzieren.

www.grosshauser-architekten.de

Fotos:

nah dran photografie, sandra hauer
www.nahdran.com

(Erschienen in CUBE Frankfurt 04|18)

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