Der Trick mit dem Knick
Wohnhäuser mit Aussicht auf dem Grundstück einer ehemaligen Villa
Es ist eine wunderbare Wohnlage oberhalb der Altstadt Bad Nauheims. Der Blick reicht über die Wetterau bis in den Spessart. Um auf dem Grundstück einer leerstehenden Villa aus den 60er Jahren der herrlichen Lage gemäße Wohnhäuser zu schaffen, gab es einige baurechtliche und nachbarschaftliche Abstimmungsprozesse. Ein Bebauungsplan für das Grundstück war nämlich nicht vorhanden, und dennoch musste eine Strategie gefunden werden, die gewährleistete, dass dort etwas entstand, das mit der Umgebung harmoniert und auf geltenden Gesetzen beruht.
Ein privater Investor betraute das Architekturbüro dirschl.federle mit dieser ebenso reizvollen wie anspruchsvollen Aufgabe. „Am Ende fanden wir eine außergewöhnliche städtebauliche Lösung für drei Wohnhäuser. Die Gestaltung der Gebäude ist sehr plastisch und der Effekt, der durch die Räume zwischen den farblich unterschiedlich gestalteten Gebäuden entsteht, sehr interessant. Das hangartige Gelände scheint nämlich durch diese Zwischenräume hindurchzufließen und der Blick zwischen den Häusern ermöglicht Einblicke in die dahinter liegenden Gärten“, erläutern die Architekten. Um diesen Effekt zu erreichen, wurden die drei Gebäude mit jeweils zwei Wohnungen in den beiden Vollgeschossen und einer im Staffelgeschoss senkrecht zur Straße angeordnet. Die längeren Gebäudekanten verlaufen dabei jeweils geknickt zueinander, sodass abwechslungsreiche Zwischenräume entstehen, zu denen sich die Wohnungen orientieren.
Je Vollgeschoss gibt es eine Drei- und eine Vierzimmerwohnung. Die Staffelgeschosswohnung erstreckt sich über die gesamte Grundfläche des Geschosses und hat einen großen Wohn-Essbereich mit offener Küche. Überwiegend großflächige, raumhohe Fenster sorgen für helle Räume.
Die Hauptwohnräume der Wohnungen mit eingeschnittenen Balkonen liegen an den Stirnseiten der Baukörper und gewährleisten Privatsphäre durch größtmögliche Distanz zu den Nachbarn. Die Dachgeschosswohnungen verfügen über Dachterrassen. „Die Fenster in zwei verschiedenen Formaten sorgen für eine abwechslungsreiche Fassade, die Putzfassade wird durch leichte Versprünge zwischen den Geschossen strukturiert und erhält durch den sich ändernden Schattenwurf eine spannende Gestaltung“, so die Architekten.
www.dirschl-federle.de
Architekten:
Dirschl Federle Architekten
www.dirschl-federle.de
Fotos:
Jörg Hempel
www.joerg-hempel.com