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Weißer Klassiker mit Zukunft
Denkmalsanierung „Haus Vogelsang“ von Bernhard Pfau
Wer vor dem weißen, zweigeschossig gestaffelten Kubus mit Dachterrasse nahe des Liedbergplatzes... mehr
Wer vor dem weißen, zweigeschossig gestaffelten Kubus mit Dachterrasse nahe des Liedbergplatzes steht, der denkt unweigerlich an die weiße Bauhaus-Moderne der 1920er Jahre. Und hat sich doch um zwei Jahrzehnte geirrt: Tatsächlich ist das „Haus Vogelsang“ erst 1949 entworfen und realisiert worden – benannt nach seinem Bauherrn, dem in der lokalen Seidenindustrie tätigen Ingenieur Richard Vogelsang. Der Düsseldorfer Architekt Bernhard Pfau, der in der Landeshauptstadt später Architekturikonen wie das Schauspielhaus schuf, knüpfte in Grundriss und Formensprache entschlossen an die progressiven Ideen des Neuen Bauens an. Nach dem ländlichen Heimatstil des Dritten Reiches war das wie späte Zukunftsmusik.
Als vor sieben Jahren der Architekt Marcus Wrede dieses Juwel mit 210 m2 Wohnfläche für sich, seine Frau und Tochter als Wohnhaus erwirbt, ist es bereits als Denkmal gelistet - nicht zuletzt wegen der guten Originalsubstanz, die sich in einem zwar hier und da ergänzten, aber doch erstaunlich unangetasteten Zustand befindet. Die Sanierung, die Wrede Architekten 2007 durchführen, ist eine doppelte Herausforderung: Um das Haus fit für die Zukunft zu machen, soll es eine Wärmedämmung bekommen. Gleichzeitig darf dabei nicht zu sehr in die Originalsubstanz eingegriffen werden, da sonst der Denkmalcharakter gefährdet wäre. In manchen Details hatte das Original aber auch zwischenzeitlich an Substanz verloren: Hier konnte in Abstimmung mit der lokalen Denkmalbehörde vieles wieder rekonstruiert, manches aber auch – wie die zentrale Eingangstür - neu im Dialog mit dem Bestand interpretiert werden.
Die Klarheit des Baukörpers, die zwischenzeitlich durch ein überdimensioniertes gläsernes Vordach, außen liegende Regenrinnen und eine zusätzliche Fensteröffnung etwas verwischt wurde, konnte wiederhergestellt werden: Alle im Dach verborgenen Kastenregenrinnen ließen sich reaktivieren, Vordach und Fenster entfernen. Eine moderate Dämmung von fünf Zentimetern und ein neuer Außenputz wurden von außen aufgetragen. Um die Fassadenlaibungen mit den Stahlfenstern weiterhin flächenbündig erscheinen zu lassen, griff man in die optische Trickkiste: Erst auf den zweiten Blick offenbart sich, dass die lichtgrauen Fensterprofile in der Laibung mit Stahlprofilen des gleichen Farbtons gerahmt wurden, um die Differenz zu kaschieren. Auch über die Dämmung der filigranen Fensterfronten wurde nachgedacht und eine unkonventionelle, sowohl konservatorisch gelungene als auch energetisch effiziente Lösung gefunden: Der maßgeschneiderte Aufbau der Fensterprofile aus zwei aneinander geschweißten T-Stahlprofilen machte es möglich, der Einfachverglasung einfach eine zweite innere Isolierglasscheibe davor zu setzen, die das Fenster zusätzlich aussteift. Die Verbindung erfolgt über eine besondere Gummidichtung, wie sie sonst bei Autofenstern üblich ist. Alle Originalfenster wurden dabei so aufgearbeitet, dass sie wieder voll funktionsfähig sind – besonders im Wohnzimmer des EG ein besonderes Erlebnis, lassen sich doch die Fenster hier in der Mittelachse um 90 Grad drehen, so dass sie komplett aus dem Gesichtsfeld verschwinden. „Im Sommer fühlt man sich wie draußen im Garten und ist dennoch geschützt“, beschreibt Marcus Wrede das besondere Raumgefühl, das dabei entsteht.
Die in weiten Teilen erhaltenen Innenräume wurden sehr behutsam aufgearbeitet. Die vorhandene Grundrissstruktur ließ sich nahezu komplett erhalten bis hin zu den originalen Einbauschränken. Lediglich ein kleiner Teil des 1. OG verlor seine Kleinräumlichkeit: Ein großzügiger Schafraum mit Bad und Ankleide setzt einen neuen Akzent im Bestand.
Seinen besonderen Charme bezieht das Haus aus seiner offenen Grundrissstruktur im EG, die vielfältige Durchsichten in den Garten ermöglicht. Warme Materialakzente setzen eine erhaltene Mahagoni-Schrankwand mit quadratischen, diagonal gemaserten Kompartimenten und eine mit amerikanischem Nussbaum großflächig verkleidete Stirnwand im Wohnzimmer. Eine ebenfalls original erhaltene, abgerundete Anrichte artikuliert den Übergang vom Esszimmer zum Wohnraum. Wiederherstellen ließ sich auch der ursprüngliche Raumeindruck des offenen Treppenhauses: Die durch eine ungenaue Reparatur in den 1970er Jahren sichtlich entstellte transluzente Wand aus Glasbausteinen konnte nahezu in ihren ursprünglichen Proportionen nach Originalplänen wiederhergestellt werden. Mehr denn je spricht das 2008 mit dem Rheinischen Denkmalpreis ausgezeichnete Haus Vogelsang die klare Sprache seiner Entstehungszeit.
www.wrede-architekten.de
Als vor sieben Jahren der Architekt Marcus Wrede dieses Juwel mit 210 m2 Wohnfläche für sich, seine Frau und Tochter als Wohnhaus erwirbt, ist es bereits als Denkmal gelistet - nicht zuletzt wegen der guten Originalsubstanz, die sich in einem zwar hier und da ergänzten, aber doch erstaunlich unangetasteten Zustand befindet. Die Sanierung, die Wrede Architekten 2007 durchführen, ist eine doppelte Herausforderung: Um das Haus fit für die Zukunft zu machen, soll es eine Wärmedämmung bekommen. Gleichzeitig darf dabei nicht zu sehr in die Originalsubstanz eingegriffen werden, da sonst der Denkmalcharakter gefährdet wäre. In manchen Details hatte das Original aber auch zwischenzeitlich an Substanz verloren: Hier konnte in Abstimmung mit der lokalen Denkmalbehörde vieles wieder rekonstruiert, manches aber auch – wie die zentrale Eingangstür - neu im Dialog mit dem Bestand interpretiert werden.
Die Klarheit des Baukörpers, die zwischenzeitlich durch ein überdimensioniertes gläsernes Vordach, außen liegende Regenrinnen und eine zusätzliche Fensteröffnung etwas verwischt wurde, konnte wiederhergestellt werden: Alle im Dach verborgenen Kastenregenrinnen ließen sich reaktivieren, Vordach und Fenster entfernen. Eine moderate Dämmung von fünf Zentimetern und ein neuer Außenputz wurden von außen aufgetragen. Um die Fassadenlaibungen mit den Stahlfenstern weiterhin flächenbündig erscheinen zu lassen, griff man in die optische Trickkiste: Erst auf den zweiten Blick offenbart sich, dass die lichtgrauen Fensterprofile in der Laibung mit Stahlprofilen des gleichen Farbtons gerahmt wurden, um die Differenz zu kaschieren. Auch über die Dämmung der filigranen Fensterfronten wurde nachgedacht und eine unkonventionelle, sowohl konservatorisch gelungene als auch energetisch effiziente Lösung gefunden: Der maßgeschneiderte Aufbau der Fensterprofile aus zwei aneinander geschweißten T-Stahlprofilen machte es möglich, der Einfachverglasung einfach eine zweite innere Isolierglasscheibe davor zu setzen, die das Fenster zusätzlich aussteift. Die Verbindung erfolgt über eine besondere Gummidichtung, wie sie sonst bei Autofenstern üblich ist. Alle Originalfenster wurden dabei so aufgearbeitet, dass sie wieder voll funktionsfähig sind – besonders im Wohnzimmer des EG ein besonderes Erlebnis, lassen sich doch die Fenster hier in der Mittelachse um 90 Grad drehen, so dass sie komplett aus dem Gesichtsfeld verschwinden. „Im Sommer fühlt man sich wie draußen im Garten und ist dennoch geschützt“, beschreibt Marcus Wrede das besondere Raumgefühl, das dabei entsteht.
Die in weiten Teilen erhaltenen Innenräume wurden sehr behutsam aufgearbeitet. Die vorhandene Grundrissstruktur ließ sich nahezu komplett erhalten bis hin zu den originalen Einbauschränken. Lediglich ein kleiner Teil des 1. OG verlor seine Kleinräumlichkeit: Ein großzügiger Schafraum mit Bad und Ankleide setzt einen neuen Akzent im Bestand.
Seinen besonderen Charme bezieht das Haus aus seiner offenen Grundrissstruktur im EG, die vielfältige Durchsichten in den Garten ermöglicht. Warme Materialakzente setzen eine erhaltene Mahagoni-Schrankwand mit quadratischen, diagonal gemaserten Kompartimenten und eine mit amerikanischem Nussbaum großflächig verkleidete Stirnwand im Wohnzimmer. Eine ebenfalls original erhaltene, abgerundete Anrichte artikuliert den Übergang vom Esszimmer zum Wohnraum. Wiederherstellen ließ sich auch der ursprüngliche Raumeindruck des offenen Treppenhauses: Die durch eine ungenaue Reparatur in den 1970er Jahren sichtlich entstellte transluzente Wand aus Glasbausteinen konnte nahezu in ihren ursprünglichen Proportionen nach Originalplänen wiederhergestellt werden. Mehr denn je spricht das 2008 mit dem Rheinischen Denkmalpreis ausgezeichnete Haus Vogelsang die klare Sprache seiner Entstehungszeit.
www.wrede-architekten.de
Architekten Wrede Architekten www.wrede-architekten.de Fotografie Sabine Bungert... mehr