Passgenau und doch flexibel
Ein Einfamilienhaus lässt noch genügend Spielraum für Veränderungen
Wer ein Haus baut, der legt sich nicht nur beim Standort, sondern oft auch bei der Anzahl und Qualität der Räume fest – fester als es manchem lieb ist. Diesen Zusammenhang hatte auch ein Bauehepaar in Solingen vor Augen, das in exponierter Lage am Rande eines Naturschutzgebietes den Traum vom eigenen Haus realisieren wollte. Um auf Veränderungen möglichst flexibel reagieren zu können, entwarfen die beauftragten Ernst Architekten aus Solingen ein Einfamilienhaus, das auf ein inneres Tragsystem weitgehend verzichtet. Auf diese Art sichert es den Eigentümern ein möglichst hohes Maß an Variabilität, auch wenn sich Wohnbedürfnisse kurzfristig verändern.
In der Außenansicht wird das 330 m² große Einfamilienhaus durch eine plastisch gegliederte Putzfassade bestimmt, deren dreidimensionale Wirkung durch eine differenzierte Farbgestaltung der vor- und rückspringenden Bauteile verstärkt wird. Alle Wohn- und Aufenthaltsräume öffnen sich konsequent durch großflächige Verglasungen zur Landschaft hin. Prägende Elemente des offenen Raumgefüges im Erdgeschoss sind die differenziert gestalteten Decken mit Direkt- und Indirekt-Beleuchtung und die unterschiedlichen Fußbodenniveaus sowie die Kaminanlage, die von der Bauherrin – die selbst Architektin ist – entworfen wurde. Hinauf ins Obergeschoss führt eine Treppenanlage, die mit allen ihren Details so aufwendig wie ein Möbelstück gefertigt wurde. Das sich über zwei Geschosse erstreckende Entree ist auch von außen durch eine entsprechend hohe Verglasung ablesbar. Über eine Galerie werden die Schlafräume, ein großzügig bemessenes Masterbad und ein Kinder- und Gästebad erschlossen. Bei der Gestaltung des Masterbades wurde viel Wert auf ein hochwertig ausgeführtes, wohnraumähnliches Ambiente gelegt. Das Kinderbad wurde dagegen vor allem in seiner Maßstäblichkeit spezifisch auf die Bedürfnisse der Jüngsten abgestimmt. Bei der Energieversorgung des Hauses wurde auf ein besonders autarkes System gesetzt: Die Wärmeversorgung beruht auf einer Erdwärmepumpe, deren Strombedarf über die hauseigene Photovoltaikanlage gedeckt wird. Auch der übrige Hausstromverbrauch ist komplett über die entsprechend großflächig dimensionierte Photovoltaik-Anlage gesichert. Die Haustechnik, wie auch alle wesentlichen elektrischen Anlagen, sind in eine „Smart-Home“-Anlage integriert. Diese steuert schließlich auch die elektronische Einbruchssicherung der Fenster und die Videoüberwachungsanlage.
www.ernst-architekten.org
Architekten:
Ernst Architekten
www.ernst-architekten.org
Rohbau:
Bauunternehmung Sieckendieck
www.sieckendieck.de
Außen-/Innenputz,
Trockenbau, Estrich:
Kump Stuckgeschäft
www.stuck-fassade.de
Heizung/Sanitär:
Bukowski
www.bukowski-bad.de
Metallbau:
Vavro Josef Kunstschmiede Metallbau
www.vavro.de
Glasarbeiten:
Der Glasdiscounter
www.derglasdiscounter.de
Fotos:
Daniela Tobias