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Nur 15 Meter vom Rhein entfernt

Neubau besticht durch seine exponierte Lage

Direkt am Rheinstrom und auf halbem Wege zwischen Düsseldorf und Duisburg liegt die ehemalige... mehr
Direkt am Rheinstrom und auf halbem Wege zwischen Düsseldorf und Duisburg liegt die ehemalige Reichsstadt Kaiserswerth. Noch heute ist die wehrhafte Vergangenheit am Stadtgrundriss ablesbar. Hier befand sich einer der ältesten Rheinübergänge des Mittelalters. Die besondere Lage des Stadtteiles Kaiserswerth findet im Grundstück selber seine Fortsetzung. An der Kreuzung der kleinen Gassen „Am Mühlenturm“ und „Fliednerstraße“, die den nördlichen Abschluss von Kaiserswerth bilden, direkt am Rhein und dem Naturschutzgebiet, liegt das denkmalgeschützte Anwesen mit unverbaubarem Blick.

Bei dem Neubau handelt es sich um ein komplett unterkellertes, dreigeschossiges Gebäude, dessen oberste Etage als umlaufend zurückspringendes Staffelgeschoss ausgeführt ist. Auf diese Weise ist eine großflächige Terrasse entstanden, die eine freie Sicht auf den Rhein und Kaiserswerth ermöglicht. Ein Balkon im ersten Obergeschoss – in der Himmelsausrichtung nach Westen – bietet zudem einen direkten und unverbaubaren Ausblick auf den Rhein. Dank eines innenliegenden Lichthofs zur Seite des Nachbarn und eines weiteren Lichthofs auf der Nordseite findet sich selbst in der untersten Etage eine ausreichende Tageslichtbeleuchtung. Somit lässt sich auch das Untergeschoss vollwertig als Wohnbereich nutzen. Eine Doppelgarage ist im Gebäude integriert und hat einen direkten Zugang zum Wohnbereich.

Über alle vier Etagen verläuft ein Personenaufzug, welcher entlang des Lichthofs nach oben führt. Die Kabine und der Aufzugsschacht sind einseitig verglast, sodass sich der Blick zum Lichthof im zweiten Obergeschoss über Kaiserswerth und den Rhein öffnet. Das Treppenhaus wurde von dem belgischen Künstler und Newcomer Jan De Cock als Gesamtkunstwerk gestaltet und trägt den Namen „Fallingwater“. Dabei ist der Name durchaus Programm: So symbolisiert der Treppenlauf mit blauen handgemachten Fliesen fließendes Wasser, die Brüstungen und Treppenuntersichten sind mit schichtverleimten Möbelbauplatten verkleidet bzw. geschlossen worden. An den Wänden und der Decke über dem Treppenhaus im zweiten Obergeschoss wurden Fliesen nach der Farbenlehre des Bauhauslehrers Johannes Itten in den Formaten 5, 10 und 20 cm verarbeitet. Die Fliesen wurden von der Fliesenmanufaktur Steinmann speziell für diese Installation gefertigt. Die Treppenhausbeleuchtung besteht teilweise aus Niedervolt-Leuchten, teilweise aus Hochvolt-Leuchten durch alle Etagen hindurch und bietet zwei mögliche Stimmungseinstellungen. So lassen sich ca. 28 leuchtende Glühbirnen als Intimbeleuchtung oder alle Leuchten komplett als Festbeleuchtung anschalten. Das Gebäude ist auf Bohrpfählen gegründet, welche in verkittete und verfestigte Terrassensedimente des Rheines eingebettet sind. Um den Aushub direkt angrenzend an das Nachbargebäude „Am Mühlenturm 16“ ausführen zu können, musste dieses mit einem Hochdruckinjektionsverfahren unterfangen werden. Die Konstruktion des Gebäudes besteht im Untergeschoss aus tragenden, wasserundurchlässigen Stahlbetonwänden. Ab dem Erdgeschoss sind die tragenden Außenwände aus Kalksandsteinmauerwerk. Die Treppe sowie alle Decken sind aus Stahlbeton, wobei die Decken auf den verglasten Seiten von filigranen Stahlstützen getragen werden.

Zur Seite des Nachbargebäudes „Am Mühlenturm 16“ befindet sich eine optisch durchgehende Sichtbetonwand, welche mehrschichtig kerngedämmt aufgebaut ist. Im Erdgeschoss sowie in den Bädern und dem Wellnessbereich wurde ein Natursteinbelag – der Kalkstein Creme de Mós – aus Portugal verarbeitet, während die Bodenbeläge der übrigen Wohn- und Aufenthaltsbereiche mit Akazienparkett belegt sind. Die Glasarbeiten erfolgten durch Conzen Glas. Ein wichtiges Anliegen war die Verwendung einer ressourcenschonenden Gebäudetechnik. Schließlich wird rund ein Drittel des gesamten Energiebedarfs in Deutschland allein für die Beheizung von Gebäuden aufgewendet. Die hier eingesetzten energiesparenden Bauweisen und sparsamen Heizsysteme können den Verbrauch deutlich reduzieren und damit zur Schonung von Ressourcen beitragen. Die Wärmeerzeugung für die Beheizung und die Warmwasserbereitung erfolgt bei diesem Projekt über ein Blockheizkraftwerk (BHKW), die Kälteerzeugung über 100 m tiefe Erdsonden. Mit dem eingesetzten BHKW wird neben Wärme auch Strom erzeugt, der selber genutzt oder ins Stromnetzt eingespeist werden kann. Für die Umwelt ergibt sich aus der BHKW-Nutzung eine CO²- Ersparnis von ca. 28,8 t bei 7.200 Betriebsstunden pro Jahr. Hierbei werden der Altbau und der Neubau über das BHKW versorgt. Darüber hinaus wird der Neubau in den Sommermonaten über eine oberflächennahe Betonkerntemperierung gekühlt.

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H.G. Esch
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