Neues Leben am Park
Ein umgebautes Stadthaus im Düsseldorfer Zooviertel inspiriert seine Nachbarschaft
Weckdienst für ein verschlafenes Wohnviertel. Das viergeschossige Gebäude in der Faunastraße 41 fiel vor allem durch seine Unscheinbarkeit auf. Ein Fünfziger-Jahre-Bau mit wenig Charme und doch viel Potenzial: Dachraum ungenutzt, Garagen im Tiefgeschoss, dazwischen pro Etage zwei Appartementwohnungen, bescheidene Fensteröffnungen und ein konventionelles Treppenhaus. Außen fein säuberlich der Nachbarschaft eingepasst und angepasst. Im Bestand zu sanieren, ist immer eine spezielle Herausforderung. Alles musste raus. Die Entkernung war radikal, die erzielte Platzmaximierung optimal. Entsprechend der veränderten Bedürfnisse beim Arbeiten und Wohnen wurde die gesamte Geschoss- und Erschließungsstruktur komplett neu organisiert. Das Büro von pier7-architekten liegt heute auf Tiefgaragenniveau und im Erdgeschoss. Zwei darüber liegende, komplette Wohnetagen sind vermietet, die letzten beiden Ebenen bieten Maisonette-Wohnraum. Insgesamt ergibt sich in der Nutzfläche ein deutlicher Zuwachs von 30%.
Äußerlich grenzt sich das Gebäude durch seine von Glasflächen dominierte Fassade zur Nachbarbebauung ab, ohne sich ausgliedern zu wollen. Die großzügigen, bodentiefen Fensteröffnungen lassen ahnen, wie viel Licht und Sonne ins Innere gelangen. Leicht wirkt die Fassade mit ihren filigranen Fensterprofilen. Zum Park hin präsentiert sich das Haus offen, einladend, freundlich. Nach hinten zum Garten klappt sich eine große Terrasse im Erdgeschoss in den Innenhof hinein. Darüber sind kleine Balkonsituationen für die vermieteten Wohnetagen zu finden. Die Maisonette-Wohnung ganz oben erschließt sich den grünen, ruhigen Hinterhof über eine weitläufige Dachterrasse. Durch Aussparungen in den Geschossen sind großzügige Lichthöfe entstanden. Im Zusammenspiel mit den Glasflächen schaffen sie die Transparenz für optimale Lichtbedingungen auch im Souterrain.
Unten im Architekturbüro und ganz oben in der Maisonette überwinden Stahltreppen-Skulpturen die Ebenen kunstvoll und mit Leichtigkeit. Die weißen Wände lassen die Räume lichtdurchflutet und großzügig wirken. Die beiden Büroebenen sind durch eine weiträumige Öffnung miteinander verbunden - keine Spur von Kellergefühl. Akzente setzen Betonflächen und die Böden, die alle konsequent grau beschichtet sind und wie gelackt aussehen. Die Erschließung schafft ein offenes Treppenhaus, bei dem es keinen Handlauf sondern eine Führung durch Stahlseile gibt. Für wohlige, gleichmäßige und effiziente Wärme sorgt eine Flächenheizung im Boden, die mit Niedertemperatur auskommt und energieeffizient arbeitet. In Kombination mit der energetisch optimierten Gebäudehülle kommt das Stadthaus auf eine Energieeinsparung, die den EnEV-Standard von 2009 deutlich unterschreitet.
www.pier7-architekten.de
Architekten:
pier7 Architekten
www.pier7-architekten.de
Fotos:
Michael Reischwww.michaelreisch.net
Parkett:
W. Landsmann GmbHwww.landsmann-parkett.de
Bodenbelag:
GonsiorFliesen:
Fliesen Kaiserwww.kaiserfliesen.de
Malerarbeiten:
Seelhorstwww.seelhorst-gmbh.de
Schlosser:
Richard PiszczekTischler (Fenster):
Heinrich Köhlerwww.tischlereikoehler.de
Tischler:
Johannes Houbenwww.schreinerei-houben.de