Kleiner Eingriff - große Wirkung
Eine Tierarztpraxis in Gerresheim ließ sich ihre Räume neu optimieren
Die Tierarztpraxis Dr. Hofmann – ein Treffpunkt für die Haustierhalter in Gerresheim und eine Institution im Stadtteil – wurde vor vielen Jahren in ein umgebautes Siedlungshaus integriert. Funktionale Mängel, insbesondere im Empfangs- und Wartebereich, waren nun der Anlass für eine sanfte Umgestaltung durch das Atelier Fritschi + Stahl. Die Bauarbeiten durften dabei jedoch den laufenden Praxisbetrieb möglichst wenig beeinflussen, sie mussten zeitlich optimal koordiniert und binnen weniger Tage abgeschlossen sein.
Das wesentliche Anliegen des Bauherren war es, für die ankommenden Kunden eine helle und einladende Atmosphäre zu schaffen. Trotz der beengten Verhältnisse sollten mehr Anmeldungsplätze zur Verfügung stehen. Auch die beiden Wartezimmer sollten zusätzliche Sitzmöglichkeiten bieten und freundlicher in ihrer Ausstrahlung werden. Ein wichtiger Wunsch war auch die Präsentation von Produkten für die Tierpflege. Diese sollten in der Empfangszone ausgestellt werden – nicht aufdringlich, aber dennoch augenfällig. Eine funktionale und räumliche Neuordnung des Laborbereichs mit dem Platz für das Mikroskop sowie die Lagerung von Tierfutter und Medikamenten waren außerdem noch gewünscht.
Mit minimalen Änderungen an Rohbau und Einrichtung konnten die Anforderungen erfüllt und eine Entzerrung der Funktionen erreicht werden. Durch den Einbau eines Empfangstresens sowie eines Raumteilers in Form eines freistehenden, den Labor- und Lagerbereich abschirmenden Vitrinen-Objekts entstand ein repräsentativer, überraschend großzügiger Empfangsraum. Die Farbgebung – ein kräftiges Zinnoberrot – spielt dabei eine wesentliche Rolle. Auch die Beleuchtung – LED-Downlights und gerichtete Strahler für Lichtakzente – schaffen ein Raumklima, das das fehlende Tageslicht in diesem Raum vergessen lässt. Ein akzentuierendes Konturlicht unter der Arbeitsfläche des Tresens vermittelt eine Illusion des Schwebens, der Spiegeleffekt der Thekenfront wirkt dagegen raumerweiternd.
Die Fußböden und abgehängten Decken wurden weitgehend erhalten und dem Raumkonzept entsprechend ergänzt. Die neu gestrichenen Wandflächen des Empfangs und der Wartezimmer bieten Hängeflächen für wechselnde Ausstellungen - die erste Schau mit Malereien und Fotografien von Architekt Niklaus Fritschi wurde zur feierlichen Wiedereröffnung im August 2013 präsentiert. Eine kleine, bescheidene Aufgabe – mit einem Minimum an baulichem Aufwand und geringen Kosten konnte in kurzer Zeit eine wesentliche räumliche Optimierung erreicht werden.
www.fritschi-stahl.de