Hand drauf, Tür auf
Innovative Zugangslösung öffnet Türen per Handauflegung
Mitten im Szeneviertel Flingern-Nord liegt ein Stilaltbau aus dem Jahre 1911, der 2017 aufwändig saniert wurde und in Sachen Zugang eine nicht zu erwartende Modernität aufweist. So sind sowohl die Haustüre als auch die einzelnen Wohnungstüren mit Motorschlössern und Transporttechnologie ausgestattet. Doch was genau bedeutet das? Torsten Knopf, Geschäftsführer beim Unternehmen Gölzner, das diese Lösung entworfen und gemeinsam mit Projektplaner Blankbau zum Einsatz gebracht hat, erklärt: „Statt mit traditionellen Schlüsseln können die Bewohner des Altbaus ihre Türen mit leichten Plastikchips oder Chipkarte öffnen. Einfach auf eine in das Klingeltableau harmonisch eingefügte Lesefläche gelegt und schon entriegelt sich die Tür automatisch.“ Das klingt praktisch und ist auch sicher. Schließlich sorgen die Elektromotoren auch für das vollständige Abschließen der Tür. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, lässt sich den reiskorngroßen Chip unter die Haut der Hand injizieren. Drei Minuten später öffnet sich die Tür dann auch durch Handauflegen. Was zunächst nach Science Fiction klingt, hat in der Praxis handfeste Vorteile. So kann der Schlüssel nie wieder verlegt oder verloren werden und die Suche in der Handtasche oder im Mantel entfällt bei jeder Öffnung. Zudem erklärt Knopf: „Der Chip ist ein körperfreundliches Metallstäbchen mit einer Seriennummer, die nur durch direkten Kontakt mit einer Leseeinrichtung erkannt und authentifiziert werden kann. Weitere Informationen enthält der Chip nicht, auch eine Ortung ist technisch unmöglich.“ Während Knopf und Blankbau in der Startphase noch überwiegend auf Skepsis trafen, hat dieses Beispiel Schule gemacht. Inzwischen tragen in dem Flingerner Altbau schon mehrere Bewohner das praktische Implantat.