Dr. Reiner Götzen / Rolf Lauer
über das Quartier „le flair“
CUBE: Herr Dr. Götzen, was ist das Besondere an Quartier „le flair“?
Das le flair zeichnet sich durch seine einzigartige innerstädtische Lage aus und ist ein infrastrukturell optimal eingebundenes Quartier mit Servicekonzept und -point. Es bietet einen unglaublichen Facettenreichtum an unterschiedlichen Wohnformen, von der Singlewohnung, über die Etagenwohnung bis hin zum Townhouse für Familien. Sie spiegeln sich in den unterschiedlichen Fassaden wieder. Die gelungene Kombination von Wohnen, Arbeiten, Gewerbe und Einzelhandel macht das le flair so attraktiv. Urbanes Wohnen und Arbeiten findet im le flair am grünen Stadtgarten einerseits, und andererseits in Richtung der privaten, begrünten Innenhöfe statt.
Wann entstand die Vision für die Entwicklung des neuen Viertels?
Die Vision einer markanten Stadtkante angrenzend zum neuen Maurice-Ravel-Park stand bereits im Jahre 2008, noch vor Beginn aller nachfolgenden Planungsschritte. Sehr früh, bereits vor Grundstücksankauf entstand im eigenen Architekturbüro ein Masterplan, der ein robustes städtebauliches Konzept, mit klaren Blockkanten vorgab. Dieser Masterplan war die Basis aller nachfolgenden planerischen Gedanken.
Hatten Sie dabei ein Vorbild?
Die Rue de Rivoli ist eine der bekanntesten Geschäftsstraßen in Paris in einer vergleichbaren städtebaulichen Situation. Zu der einen Seite haben wir hier die Parkanlagen der Tuilerien, zur anderen Seite die gewachsenen innerstädtischen verdichteten Strukturen der Pariser Wohnbebauung.
Wir haben uns von der Klarheit dieses städtebaulichen Rahmens inspirieren lassen ohne unseren Anspruch an einer Vielfalt von Nutzungen und Wohnformen, einer Differenzierung der öffentlichen und halböffentlichen Räume und auch einer Maßstäblichkeit der Häuserzeilen aufzugeben.
Was zeichnet ein funktionierendes Quartier aus?
Es sind viele Faktoren die hier eine Rolle spielen. Zum einen ist dies das richtige Verhältnis von Nutzungen und Wohnformen mit einem großen Anteil an Frei-/ bzw. Grünraum. Zum anderen ist es die Prägung der Stadt- bzw. Quartierräume mit einer Architektursprache, in der sich der Wohnende wiederfindet. Eine Differenzierung in der Fassaden- und Hausgestaltung sicherzustellen war uns in diesem Zusammenhang außerordentlich wichtig. In aufwendigen sogenannten Werkstattverfahren luden wir namhafte Architekturbüros ein, an dieser städtebaulichen Aufgabe mitzuwirken. Die Ablesbarkeit des einzelnen Hauses im „le flair“ bildet wie in dem angrenzenden gewachsenen Stadtteil Pempelfort den Maßstab für den erlebbaren Straßenraum. Und insbesondere sind es die sozialen Kontakte, wenn die Mütter sich mit ihren Jüngsten in den geschützten Wohnhöfen treffen und das Abholen der Pakete im zentralen Service-Point Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch bietet. Es ist das Komfortangebot, das die Verbundenheit mit dem neuen Quartier stärkt und gleichzeitig die Verwobenheit mit der umgebenden Stadt den vielfältigen urbanen Flair ausmacht.
Welche Bedeutung hat „le flair“ aus städtebaulicher Sicht?
Düsseldorf ist eine prosperierende Stadt, die mit einer großen Nachfrage an Wohnraum konfrontiert ist. Es ist ein Glücksfall, dass durch die nicht mehr benötigte Güterbahnfläche ein neues innerstädtisches Gebiet erschlossen wurde. Wir hatten hier die einmalige Chance auf dieser großen zusammenhängenden Konversionsfläche unsere Vision von innerstädtischem Wohnen, Arbeiten, Gewerbe und Einzelhandel umzusetzen.
Was sagt man in 20 Jahren hierüber?
Es wird der „große Wurf“, die „große Geste“ sein, die dem Quartier seinen unverwechselbaren Charakter gibt. 800 m Fassadenabwicklung, ablesbar von den begrenzenden beiden Brücken in ihrer homogenen Gestaltung. Und gleichzeitig die eigenständigen Fassaden der einzelnen Häuser, die der vorbeiflanierende Bewohner wahrnimmt entlang der filigranen Baumallee. Zu einem solchen Wohn- und Architekturerlebnis wird man in absehbarer Zeit in Düsseldorf keine weitere Chance mehr haben! Zugleich ein Ort an dem gewohnt, gelebt, gearbeitet wird. Der aufgrund seiner nachhaltigen Qualitäten immer nachgefragt bleiben wird.
Herr Dr. Götzen, wir danken Ihnen für das Gespräch.
CUBE: Herr Lauer, wo sehen Sie die Besonderheiten von „le flair“?
Eine Besonderheit von le flair liegt für mich in der Vielfalt der architektonischen Ansätze. Aus den Entwürfen mehrerer Architekten haben wir ein harmonisches Ensemble kreiert, das viele unterschiedliche Wohnformen zulässt und uns somit den Zugang zu einer breiten Zielgruppe ermöglicht. Ein weiterer besonderer Punkt ist die Integration des Service-Konzepts. Hierdurch wird der Komfort für die Bewohner erhöht und darüber hinaus eine lebendige Nachbarschaft gefördert.
Gab es schon vergleichbare Projektentwicklungen von Hochtief?
Allein der Größe wegen ist dieses Projekt in der gesamten Hochtief Projektentwicklung nach wie vor einzigartig! Die Möglichkeit, ein solches Stadtquartier in einem integrierten Gesamtkonzept zu entwickeln, bietet sich nur ganz selten.
Wie war die Zusammenarbeit mit Interboden?
Die Zusammenarbeit mit der Fa. Interboden als Joint Venture Partner war und ist ausgesprochen gut! Eine enge Abstimmung und die gute Kommunikation zwischen den Beteiligten sowie der gegenseitige Respekt sind hierbei wesentliche Bausteine. Über die Jahre hat sich so eine Partnerschaft geformt, die auf gegenseitigem Vertrauen und hundertprozentiger Zuverlässigkeit beruht. Um doppelte Arbeit zu vermeiden, werden verschiedene Aufgabenbereiche jeweils einem Partner zugeordnet.
Wird die Bebauung im Hinblick auf die Gestaltung aber auch auf die
Wohn- und Lebensqualität in Düsseldorf ein Zeichen setzen?
Das le flair bietet ein sehr modernes und durchgängiges Konzept, eine gelungene und hochwertige Architektur und eine ausgesprochen große Auswahl an Wohnformen an. Zudem haben wir im le flair aber nicht nur eine reine Ansammlung an Wohnraum geschaffen. Sondern wir haben ein lebendiges, in sich funktionierendes Quartier ins Leben gerufen, das in Bezug zur umliegenden Nachbarschaft und dem Stadtteil steht. Insofern hat das le flair aus unserer Sicht Maßstäbe gesetzt.
Wo könnten Sie sich in Düsseldorf eine nächste Quartierentwicklung
vorstellen?
Über die bloße Vorstellung des nächsten Quartiers sind wir bereits hinaus. Wir befinden uns zur Zeit in der Bauleitplanphase zu einem Quartier in Unterbach, das schon jetzt im Fokus vieler Interessenten steht. Dort werden wir die Erfahrungen, die wir im le flair sammeln konnten, mit einfließen lassen. Darauf freuen wir uns ganz besonders.
Herr Lauer, auch Ihnen vielen Dank für das Gespräch.
Dr. Reiner Götzen
Dr. Reiner Götzen ist seit 1995 Geschäftsführender Gesellschafter der Interboden Gruppe aus Ratingen. Er hat das väterliche Familienunternehmen zu einem ganzheitlich denkenden Bauträger und Projektentwickler ausgebaut. Interboden plant, entwickelt, baut und verwaltet seit 65 Jahren hochwertige Wohn- und Gewerbeimmobilien. Mit Projekten wie Quartis Les Halles und le flair in Düsseldorf oder den Raphaelhöfen in Aachen baut Interboden nicht nur Häuser, sondern kreiert komplette Stadtviertel.
Rolf Lauer
Rolf Lauer leitet seit 2014 die Niederlassung Rhein-Ruhr von Hochtief Projektentwicklung. Der Vater von zwei Kindern begann seine Laufbahn im Unternehmen 1998 als freier Mitarbeiter im Projektmanagement. 2008 übernahm er in der Niederlassung den Aufbau und die Leitung des Bereichs Quartierentwicklung. In den darauffolgenden sechs Jahren verantwortete er in dieser Funktion unter anderem die Entwicklung des Quartiers „le flair“.