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Behutsames Zusammenspiel

Die Erweiterung des Cecilien-Gymnasiums in Niederkassel beweist Fingerspitzengefühl

Das 1958 eröffnete Bestandsgebäude des Cecilien-Gymnasiums zählt zu einer Serie von Schulbauten,... mehr

Das 1958 eröffnete Bestandsgebäude des Cecilien-Gymnasiums zählt zu einer Serie von Schulbauten, die in den Wiederaufbaujahren nach dem 2. Weltkrieg unter Federführung des Düsseldorfer Hochbauamtes realisiert wurden. Dessen Leiter Julius Schulte-Frohlinde war wegen seiner Verstrickungen in das NS-Regime zur Zielscheibe moderner Architekten nach dem Krieg geworden. Mit einer Mischung aus Traditionalismus, klassischer Kunst am Bau und moderater Moderne prägte er die typische Architektursprache der Schule. In den Jahren 2004/2005 wurde eine erste umfassende Sanierung des Ensembles notwendig. Nach der Ausdehnung des Betriebs von drei auf fünf Züge entwickelten PASD Architekten aus Hagen 2019 einen Erweiterungsbau, der Schülern und Lehrern ein modernes Lernumfeld bietet.

Anstelle einer eingeschossigen Bebauung mit Pavillons enstand auf dem Schulgelände an der Schorlemerstraße ein dreigeschossiger Neubau in Massivbauweise mit einem extensiv begrünten Flachdach unter Erhaltung von 80 Prozent des vorhandenen Baumbestandes. Entlang der östlichen Grundstücksgrenze fasst er den Schulhof neu und bildet erstmals eine klare Raumkante aus. Über einen gläsernen Verbindungsbau an das bestehende Schulgebäude angeschlossen, wird dabei die Rasterfassade des Nachbargebäudes in der Gestaltung aufgegriffen und neu interpretiert. Den Bereich der Klassenräume prägt ein klares Fensterraster mit Aluminiumverkleidung, gefasst von einer hellen Klinkerfassade an den Gebäudeenden. Diese auf Dauerhaftigkeit und geringe Wartungsansprüche angelegte, nachhaltige wie wirtschaftliche Lösung wird durch großzügige Verglasungen der Flurzone und der Mensa ergänzt. Die großzügigen Öffnungen sorgen dafür, dass das Fassadenraster des langgestreckten Baukörpers weder als streng noch als monoton empfunden wird. Auch im Farbspektrum orientiert sich der Neubau am Bestand, wenn auch zurückhaltender. Beide bilden ein neues Ensemble, dass die Eigenständigkeit der Einzelgebäude und der historischen Bauphasen respektvoll bewahrt.   

Der Erweiterungsbau wird von der Schulhofseite ebenerdig erschlossen – die Haupterschließung erfolgt auch weiterhin über das Bestandsgebäude. Mit den Aufzügen der Erweiterung wird die Schule erstmals durchgängig barrierefrei. Bei der Umsetzung des Raumprogramms ermöglichte der klare, geradlinige Baukörper eine hohe Flächeneffizienz. Entstanden sind Klassen-, Fach-, Multifunktions- und Nebenräume sowie eine „cook&chill“-Mensa mit 80 Sitzplätzen und einer 130 m² großen Außenterrasse. Von den Bereichen der Klassen- und Fachräume werden sie durch großzügige Aufenthaltszonen getrennt, die die Flure gliedern und sowohl für Kommunikation als auch eine natürliche Belichtung sorgen. Beheizt wird der Neubau von einem Blockheizkraftwerk mit Gas-Spitzenkessel. Er ist durchgängig mit einer energiesparenden LED-Beleuchtung versehen, deren Steuerung über einen Präsenzmelder erfolgt. Zur WC-Spülung wird Regenwasser genutzt. Das Gebäude erfüllt die Düsseldorfer Leitlinien für die Energieeffizienz bei Neubauten und unterschreitet die Vorgaben der Energieeinsparungsverordnung um 36,5 Prozent.

www.pasd.de

Fotos:

Dirk Matull
www.dirkmatull.de

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 03|21)

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