Zum Lunch oder Aperitivo
Das Lok6 ist ein vielversprechender kulinarischer Neuzugang im südlichen Teil des Parks am Gleisdreieck
Das Restaurant Lok6 hat im Juni letzten Jahres in der von Robert Neun Architekten geplanten Wohnanlage „Am Lokdepot“ neu eröffnet. Mit den Bauten am südlichen Ende des Parks am Gleisdreieck ist ein viel beachtetes neues Stück Stadt entstanden, das sich deutlich vom Einerlei herkömmlicher Wohnungsbauten abhebt. Markenzeichen der Häuser sind deren Fassaden aus rötlich eingefärbtem Sichtbeton sowie die in Feuerwehrrot lackierten Metallteile bei den Balkonen und beim Treppenhaus im Hof. Mit den rauen, industriellen Stil nehmen die Architekten die Ästhetik der alten Bahnanlagen auf.
Der rot eingefärbte Sichtbeton der Fassaden findet sich in den Räumen des Restaurants wieder. Das in Berlin ansässige Design Team „Johannenlies“ war für die Gestaltung des Interieurs zuständig. Die Designer nahmen das Thema Farbe auf und entwarfen unterschiedliche Tischmodelle mit Perlgrau lasierter Tischplatte aus recyceltem Bauholz sowie einem Gestell aus pulverbeschichteten Stahl in Nachtblau. Das Wandregal in Zitronengelb sorgt ebenfalls für ein starken farblichen Akzent. Mit dem Mut zur viel Farbe wirkt die Gestaltung der Innenräume wie eine moderne Interpretation des Mediterranen. In Verbindung mit dem schönen Blick über die Gleise ins Grün des Parks fühlt sich der Besucher in Urlaubsstimmung versetzt.
Die Betreiber des Lokals sind beide Quereinsteiger. Julia Leifer hat ursprünglich als Modedesignerin gearbeitet. Seit dem Ende 2015 kochte sie im Berliner Restaurant Dóttir sowie der Studioküche des Künstlers Olafur Eliasson. Tobias Wallenstein war Eventmanager, bevor er auf einer Weltreise die kulinarische Welt in Südostasien und Indien für sich entdeckte. Die beiden Neugastronomen realisieren ein von New York inspiriertes Lunch- und Pre-Dinner Konzept. Unter der Woche werden zwischen 12 und 21 Uhr wechselnde Mittagsspeisen und Snacks serviert. Auf der Karte stehen zum Beispiel italienischer Burrata Käse mit Erbsen und Zitrone, Roastbeef mit Salsa Verde oder Beelitzer Spargel mit Roggen und Ei. Der Schwerpunkt liegt auf saisonalem Gemüse, es werden aber auch hochwertiges Fleisch und Fisch serviert. Am frühen Abend kann der Gast bevor er sich ins Berliner Nachleben stürzt ein kleines Pre-Dinner mit zum Beispiel Oliven und Hummus einnehmen. Als passenden Aperitivo zum roten Sichtbeton wäre ein Negroni zu empfehlen.
www.lok6.de