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Zuhause in der Stadt

Wohnprojekt in Friedrichshain zeigt intelligente Nachverdichtung im Zentrum Berlins

Die Gegend um die Andreasstraße in der Nähe des Ostbahnhofs hat nicht mehr viel vom typischen... mehr

Die Gegend um die Andreasstraße in der Nähe des Ostbahnhofs hat nicht mehr viel vom typischen Friedrichshain mit seinen vielen Altbauten, Cafes und kleinen Läden. Das hier in 2018 fertiggestellte Projekt „Gartenhaus Andreasstraße“, geplant vom Architekturbüro Gewers Pudewill, ist umgeben von einer großen Schule, einem Seniorenstift, einem Edeka Markt und Hochhausbauten aus der DDR-Zeit. Auf dem Grundstück fand sich ursprünglich eine für Berlin typische Hinterhofsituation. Es gab dort vorübergehend eine Autowerkstatt und eine Tankstelle. Verschiedene Remisen im Klinkerbaustil waren dem Verfall überlassen. „Man hat den Ort eigentlich gar nicht als Baugrundstück identifizieren können“, berichtet Architekt Henry Pudewill.

Die Architekten planten trotz der schwierigen städtebaulichen Situation dort ein Wohnensemble mit insgesamt 58 Wohnungen. Der Hinterhof bleibt in seinen alten Remisenabmessungen erhalten und erhält wieder eine dreigeschossige Randbebauung. Sowohl in der Kubatur als auch in der Fassadengestaltung mit Klinker schaffen die Architekten einen Bezug zur ehemaligen Nutzung des Areals. Auf der Südseite entsteht ein sechsgeschossiger Riegel entlang der hohen Brandwand des Nachbargebäudes. Die Südlage verschafft den Wohnungen sehr viel Licht und gibt den Architekten Gelegenheit, großzügige Außenflächen zu planen. Gestalterisch setzen sie mit bis zu über drei Metern tiefen Balkonen einen starken Akzent: „Die Balkongestaltung mit der Lochblechverkleidung ist sehr kubisch. Sie fängt im Sockel an und arbeitet sich wie Schwalbennester an dem Gebäude hoch“, erklärt Henry Pudewill. Die an die ehemalige Nutzung angelegte Randbebauung schafft eine ungewöhnlich weiträumige, begrünte Hoffläche. Damit die Zone autofrei bleibt, gibt es eine Tiefgarage direkt unter den Gebäuden und dem Hof. Übrig bleiben nur noch die Belüftungsschächte der Garage. Deren Lärm wird umgeleitet, die Bewohner können sie auch als Bänke nutzen.

Entstanden sind unterschiedliche Wohnungstypen von 51 bis 110 m² Größe, die trotz der umgebenden, sehr dichten Bebauung den Bewohnern viel Privatsphäre und Ruhe bieten. „Wir wollten zeigen, wie innerstädtisch auch bei einer schwierigen Ausgangslage eine intelligente Nachverdichtung gelingen kann“, sagt Henry Pudewill. „Wir haben deshalb für den Ort einen Maßanzug entwickelt, mit deutlichen Bezügen zu seiner Geschichte.“ In dem Gartenhaus an der Andreasstraße lebt heute ein bunter Mix an Bewohnern, darunter ein japanischer DJ, ein Restaurantbesitzer oder Angestellte im öffentlichen Dienst. Auch viele Familien mit Kindern sind eingezogen. Alle diese Menschen finden an zentraler Stelle, inmitten der lärmenden Metropole Berlin, einen Rückzugsort, den sie gerne ihr Zuhause nennen.

www.gewers-pudewill.com

Fotos:

Felix Löchner
www.sichtkreis.com

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