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Textile Bodenschätze

Die Messe Domotex in Hannover inszenierte den Teppich als Trendprodukt

Auf der diesjährigen Messe Domotex standen neben Parkett- und Vinylböden vor allem Teppichböden... mehr

Auf der diesjährigen Messe Domotex standen neben Parkett- und Vinylböden vor allem Teppichböden wieder verstärkt im Fokus. „Ein Teppich kann einen starken Effekt auf einen Raum haben“, meint der Londoner Designer Michael Sodeau. „Er erlaubt auch eine experimentelle und expressive Herangehensweise, ohne dabei seine Umgebung zu beherrschen“.

Eine Renaissance erleben seit einiger Zeit handgeknüpfte Bodenbeläge aus Naturmaterialien wie Wolle oder Seide. In den letzten Jahren waren vor allem Orientteppiche im Vintage-Look sehr in Mode. Nun gibt es sogar einen Trend zurück zum klassischen Perser: „Das Interesse an individueller Einrichtung mit kunsthistorischem, aber auch folkloristischem Hintergrund steigt. Der Konsument sucht im Zeitalter der Kommerzialisierung nach dem Besonderem“, meint Dr. A. Ipetchi, Vorsitzender des Verbandes der europäischen Teppichimporteure. Bei Einrichtung von Modeboutiquen zum Beipiel verwenden Inneneinrichter gerne wieder den traditionelle Orientteppiche, stellen dabei das Produkt aber in einen modernen Kontext.

Die Domotex zeigte neben der Tradition vor allem, wie lustvoll Designer heute das Thema handgearbeitete Teppiche neu interpretieren. Reuber Henning aus Berlin mischen bei der Gestaltung ihrer in Nepal geknüpften Böden orientalische Ornamentik mit modernen Motiven. Die Designer von Rug Star übersetzen Zeichnungen von Albrecht Dürer in textile Kunstwerke. Floor to Heaven mischen verschiedene Garne sowie unterschiedliche Florhöhen und erzielen damit eine faszinierende, dreidimensionale Wirkung. Jan Kath aus Bochum hat bei seiner Serie „Spacecrafted“ Bilder aus dem Weltall, aufgenommen vom Hubble-Teleskop, umgesetzt. Viele der in Hannover gezeigten, großformatigen Beläge erinnern an Malerei, die am Boden liegt, statt an der Wand zu hängen.

Die in monatelanger Handarbeit gefertigten Teppichen sind leider sehr teuer und sprengen deshalb oft das Budget. Auf der Domotex konnte der Besucher auch bei der preiswerteren, industriell gefertigten Ware viele interessante Neuheiten entdecken. Der Ruf der Industriebeläge war in den letzten Jahren nicht sonderlich gut. Branchenkenner berichten über eine Umsatzrückgang von 20 Prozent.

Die Hersteller haben nun damit begonnen, auch diese Warengruppe neu zu definieren. Neue Produkte sind recycelbar und weisen deshalb eine deutlich verbesserte Ökobilanz auf. Die Hersteller beschäftigen zunehmend namhafte Designer, um auch bei der Gestaltung neue Wege zu gehen. Der Berliner Designer Werner Aisslinger hat beispielsweise für Vorwerk mit seinen „Elementary Shapes“ ganz neue Formen für textile Bodenbeläge entwickelt. Der Planer kann mit diesen Produkten Insellösungen schaffen und so dem Boden seine Monotonie nehmen.

Flecto aus Dänemark arbeitet mit Branchengrößen wie Philippe Starck und Sebastian Wrong bei der Entwicklung von Teppichfliesen zusammen. Dank innovativer Druck- und Schnitttechniken per Laser bietet diese neue Generation textiler Fliesen eine unendlichen Vielfalt, um individuelle Mosaike zu legen.

Zur Zeiten des Minimalismus gab sich manch ein Bewohner eines Großstadtlofts mit blankem Esstrich zufrieden. Neue textile Bodenbeläge schaffen Architekten und Planern wieder mehr Möglichkeiten, auch dem Boden Charakter zu geben und ihn auf vielfältige Weise zu gestalten.

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