Minimalistischer Ansatz
An der Rummelsburger Bucht ist ein von Berliner Designern ausgestatteter Eventraum entstanden
Auf dem Gelände der ehemaligen Flussbadeanstalt Rummelsburg, in direkter Nachbarschaft zu Citymarina, werden derzeit mehrere Neubauten fertiggestellt. Mit dem Studio12 ist in diesem Jahr in den von den Architekten Thomas Baecker und Bettina Kraus umgebauten „Spreestudios“ ein Eventraum eingezogen. Interessenten können sich einmieten, um dort Meetings, Workshops oder Kongresse zu veranstalten. Die Räume sind so ausgestattet, dass man dort mehrere Tage verbringen kann. Die Lage bietet Ruhe vor dem Trubel in Friedrichshain und spektakuläre Sonnenuntergänge direkt am Wasser.
Für die Innenarchitektur des Studio12 war das auf die Planung von Küchen und Innenräumen spezialisierte Designlabel Mykilos verantwortlich. Räumlich standen den Designern drei Geschosse zur Verfügung. Das Erdgeschoss besteht aus einem einzigen großen Raum. Das Sofa dient als Loungezone und schafft die Möglichkeit, dort bei Bedarf auch zu wohnen. Beim Tisch und den Stühlen griffen die Designer auf eigene Entwürfe zurück. Es gibt im Erdgeschoss eine Pantryküche mit großem Kühlschrank. Beides verschwindet in mattweißen Einbauten. „Wir wollten alles, was man verstauen kann, in Einbaumöbeln verstecken“, berichtet Daniel Klapsing, Mitbegründer von Mykilos. In den Einbauten steckt auch die gesamte Haustechnik, ebenso die Waschmaschine und alles, was für den laufenden Betrieb der Räume notwendig ist. Das Zwischengeschoss erreicht man über eine Treppe aus mattem schwarzem Stahl. Dort befindet sich eine weitere Kücheneinheit, ein Schlafzimmer sowie ein Bad. In der Küche können die Bewohner an einer Art moderner Bierbankgarnitur sitzen und essen. Darüber schwebt „Hangjack“, eine hängende Steckdosenleiste aus der Mykilos Kollektion. Im Zwischenschoss gibt es noch einen Hochschrank, der über eine Leiter mit Sprossen in Sonderanfertigung zu bedienen ist. Das großzügige Dachgeschoss mit Zugang zum Balkon bietet viel Raum, der manchmal für Tanzkurse angeboten wird. Die Planer setzten auf eine minimalistische Ästhetik. „Es gibt sehr viele Details, in die wir jede Menge Arbeit reingesteckt haben“, meint Daniel Klapsing. „Man sieht davon nur sehr wenig. Wir wollten alle funktionalen Elemente verschwinden lassen.“ Indem die Designer sich bei der Gestaltung zurücknahmen, entfalten die loftartigen Räume mit ihren beindruckenden Deckenhöhen und den verschiedenen Levels noch mehr Wirkung.
www.mykilos.com
www.studio12.berlin
Fotos:
Mykilos/Studio12
(Erschienen in CUBE Berlin 04|18)