Kulinarischer Remix
Das Restaurant Glass würde man eher im Lononder Stadtteil Shoreditch vermuten als in Charlottenburg
Das Restaurant Glass befindet sich in der Uhlandstraße in Charlottenburg. Statt einen für die Gegend typischen Gründerzeitaltbau betritt man ein terrassenförmig angelegtes Gebäude aus den 1970er Jahren. Ursprünglich war in den Räumlichkeiten ein Fitness-Studio untergebracht. Verantwortlich für den Umbau waren die in Mexiko ansässigen Architekten Christoph Zeller und Ingrid Moye. Deren Büro arbeitet derzeit zusammen mit den Architekten von Herzog & de Meuron am Erweiterungsbau der Tate Modern in London. Hauptfarbe des Interieurs ist schwarz. Die Rückwand bildet ein silberner Vorhang, in dem sich der Raum spiegelt. Dieses Stilelement erinnert an das von Rem Kohlhaas ebenfalls mit Spiegelwänden eingerichtete Restaurant „Le Dauphin“ in Paris. Mit den einfachen Frankfurter Stühlen zitieren die Architekten die klassische Gasthauskultur. Sie interpretieren diese aber minimalistisch und verzichten auf jede Art von Inszenierungen. „Der Hauptdarsteller soll das Essen sein“, sagt Inhaber Ben Moshee. Im Gegensatz zum reduzierten Interieur entfaltet sich beim Essen eine extreme Vielfalt. „Mein Stil ist sehr persönlich“, erklärt Moshee. „Der Haupteinfluss ist London, wo ich lange gearbeitet habe“. Die britische Metropole gibt seit Jahren in Mode, Musik und Kunst den Ton an. Moshees Stil spiegelt den dynamischen Geist der Weltstadt wieder. Der aus Israel stammende Koch arbeitet mit Produkten aus der ganzen Welt. Wie ein DJ im Remix neue Sounds schafft, so sucht Moshee ständig danach, die Zutaten auf innovative Art zu verarbeiten und neu miteinander zu kombinieren. Auf dem Teller entstehen Sinnesfreuden geprägt von außerodentlicher Experiementierfreude und Kreativität.
www.glassberlin.de