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Das blaue Wunder

Eine Brotmanufaktur soll Kunden mit ihrer Farbigkeit magisch anziehen

Was assoziiert man mit der Farbe Blau? Vertrauen – sagt die Farbpsychologie. Eine gute Farbwahl... mehr

Was assoziiert man mit der Farbe Blau? Vertrauen – sagt die Farbpsychologie. Eine gute Farbwahl für eine Brotmanufaktur, die vom Büro Gonzalez Haase AAS aus Berlin ausgewählt wurde, um eine Bäckerei mit Café in ein kühles Ultramarinblau zu tauchen. Getaucht insofern, als der Raum über und über durchgefärbt wurde. Der Boden, die Decke, die Wände, der Verkaufstresen – nahezu alles. Man kann sich der Magie, dem Sog der Farbe kaum entziehen. Selbst wenn man kein Brot kaufen will, kann man einen Kaffee trinken und so ins tiefe Blau eintauchen, das entspannend wirkt und Besucher:innen zur Ruhe kommen lässt.  Dies ist bereits die zweite Hauptstadtfiliale der glutenfreien Brotmanufaktur Aera. Die neue, blaue Filiale befindet sich direkt am Rosenthaler Platz an exponierter Stelle.

Das Bestandsladenlokal wurde komplett entkernt, die 3,80 m hohe Decke freigelegt und es wurde eine 13 m langer Verkaufstheke diagonal durch den gesamten Raum angefertigt, die den 70 m² großen Raum in zwei Bereiche teilt. Er verschmilzt nahezu mit dem Raum. Die breite Fensterfront mit dem Eingang gestattet Einblicke in den Laden in seiner gesamten Tiefe. Die für den Raum entworfenen Möbel ließen die Architekten aus Eiche fertigen und der warme Holzton harmoniert wunderbar mit der kühlen Gesamtgestaltung. Die Regale für die Backwaren sind aus elektropoliertem Edelstahl.

Die Farbe Blau bestimmt das für diesen Raum entworfene Konzept für die Neugestaltung des Lokals. Je nach Intensität des einfallenden Lichts oder auch bei Dunkelheit durch die künstliche Beleuchtung, ändert sich das Blau in seiner Intensität, ist mal hell, mal dunkel und mal glänzend und dann wieder matt. Das Blau auf Vermeers Gemälden habe sie inspiriert, dieses Lapislazuli-Blau zu verwenden, erzählen Pierre Jorge Gonzalez and Judith Haase. Der Farbstoff wurde zu Lebzeiten des Malers tatsächlich noch aus echtem, zu Pulver zerriebenem Lapislazuli gewonnen. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte man einen künstlich hergestellten Ersatz gefunden, um dieses intensive Blau herzustellen. Hier in der Aera-Brotmanufaktur wurde es auf den durchgefärbten rohen Beton in 80 cm breiten Streifen aufgetragen. Die Innenarchitektin Judith Haase sagt über ihr Projekt: „Die kräftige, einheitliche Farbgebung wirkt wie der Hintergrund eines Gemäldes, durch den das eigentliche Subjekt erst richtig zur Geltung kommt.“

www.gonzalezhaase.com

Fotos:

Thomas Meyer/Ostkreuz
www.ostkreuz.de


(Erschienen in CUBE Berlin 04|22)

 

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