Alles im Blick
Steuern, Überwachen und Verwalten unter einem Dach
Die Leitzentrale der BVG überwacht und steuert den Betrieb des gesamten Berliner U-Bahn-Verkehrs. Ihr 24-Stundenbetrieb erfordert einwandfreie Organisationsabläufe, eine komplexe technische Ausstattung und unterliegt höchsten Sicherheitsanforderungen. Daraus ergaben sich für das Hamburger Büro Trapez Architektur besondere Herausforderungen bezüglich der Projektentwicklung und -planung sowie der Architektur des Gebäudes. Sie bedingten einen Balanceakt zwischen dem engen Rahmen betrieblicher Vorgaben, technischer und ergonomischer Anforderungen und der architektonischen Gestaltung. Die neue Leitzentrale vereint alle Leitstellen der neun U-Bahn-Linien, die ehemals auf fünf Standorte in verschiedenen Teilen der Stadt verteilt waren.
Die äußere Gestalt des dreigeschossigen Neubaus ist im wesentlichen durch die innere Struktur der Betriebsleitstelle und die hohen Ansprüche an die Raumgeometrie eines 24-Stundenbetriebs bestimmt. Die städtebauliche Umgebung am neuen Standort Lichtenberg und das heterogen bebaute Werksgelände hatten zudem erheblichen Einfluss auf die Platzierung und Ausdehnung des Gebäudes. In diesem Konglomerat aus Gleisstrecken, Lagerschuppen und Werkstätten bildet die Leitstelle – als Herzstück der BVG – einen neuen Mittelpunkt auf dem Werksgelände.
Durch die eloxierte Aluminiumfassade mutet das Gebäude sowohl edel als auch industriell an. Die Außenhaut schimmert lebendig je nach Tageslicht von grau bis golden. Das großflächige Fensterband verbindet den Innenraum optisch mit dem umliegenden Betriebshof. In dem 400 m² großen gemeinsamen Leitstellenraum sind 21 Arbeitsplätze untergebracht. Die Bedingungen der Ergonomie und Arbeitsatmosphäre sind hier besonders hoch, um rund um die Uhr ein hochkonzentriertes Arbeiten zu gewährleisten. Die nach Norden ausgerichtete Glasfassade und das großzügige Oberlicht sorgen für einen gleichmäßigen, blendfreien Lichteinfall.
Gute Blickbeziehungen – zwischen den Pulten, zu den Monitoren und Großbildschirmen – schaffen ergonomisch optimierte Arbeitsplätze. Drei riesige Monitorwände gewährleisten einen ständigen Überblick in Echtzeit über das U-Bahnnetz und alle Züge. Mehr als 130 Kilometer Kabel wurden verlegt, um alle Systeme mit Energie und Daten zu versorgen. Für eine möglichst kurze Reaktionszeit im Ernstfall besteht eine visuelle Verbindung zwischen der Leitstelle und den Pausenbereichen. Die rückwärtige Akustikwand erzeugt eine störungsfreie Raumakustik. Ihre Holzlamellen nehmen die Optik der Fassade auf und unterstützen die Verbindung zwischen Innen und Außen. Das Bestandsgebäude wurde grundsaniert und dient heute als Werkstatt- und Sozialgebäude. Ein neues Treppenhaus verbindet es jetzt mit dem Neubau.
www.trapez-architektur.de
Architekten:
Trapez Architektur
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Fotos:
archimage Hamburg, Meike Hansen
Siteco / Osram