Das Haus hinter dem Haus

Ein Wohn- und ein Atelierhaus erweitern den Bestand mit vielfältigen Nutzungsoptionen

CE667-173_15_700pixel

Eine alltägliche Straße in der westlichen Kölner Vorstadt: Entlang der Vorgärten und der einheitlichen Bauflucht befinden sich ein- und zweigeschossige, freistehende Häuser. Der Bauherr wünschte sich auf seinem Grundstück ein Atelierhaus, in dem er in Gegenwart seiner Kunstsammlung ungestört arbeiten kann – praktisch gelegen direkt neben seinem Privathaus. Um die Ressourcen des Grundstückes besser auszunutzen und gleichzeitig die städtebauliche Ordnung zu erhalten, entwarfen und realisierten Axel Steudel Architekten aus Köln das Gebäude in Kombination mit einem vermietbaren Wohnhaus, das in erster Reihe steht.

Das vorgefundene Repertoire der Umgebung wird übersetzt in ein schlichtes, zweigeschossiges Wohnhaus mit gezielt gesetzten Öffnungen und wenigen, aber umso sorgfältiger geplanten Details. In zweiter Reihe schließt sich ein eingeschossiger Baukörper an, der das Atelierhaus aufnimmt. Im Zusammenspiel mit dem Bestand entsteht ein gemeinsamer, begrünter Hof, der zusammen mit dem Atelierhaus vom Bauherrn genutzt wird. Den Mietern des zweiten Wohnhauses bietet sich hingegen eine eigene, vom Hof abgeschirmte Terrasse zur Nutzung. Die modern artikulierte Typologie von Haus und Hinterhaus lässt gleichsam eine Vielfalt unterschiedlicher Nutzungskombinationen möglich werden: Beide Einheiten können zusammen, getrennt, zeitweise getrennt, zum Wohnen und Arbeiten, als Büro oder Praxis, als Werkstatt oder Atelier genutzt werden. Sie besitzen dafür eigene, barrierefreie Eingänge. Verbindungen sind sowohl über ein Untergeschoss als auch ebenerdig über einen optionalen Verbindungsgang denkbar. 

Mit ihren Klinkerfassaden orientieren sich die beiden Bauten am vorhandenen Bestand, was in Verbindung mit der gemeinsamen Bauflucht ihren Zusammenhalt unterstreicht. Die im Kreuzverband gemauerte Ziegelschale aus einem rotbunten, rheinischen Ringofenklinker von Gillrath prägen handwerkliche Details wie Grenadierschichten, gemauerte Fensterstürze und Rollschichten an den Attiken. Vordächer aus Beton markieren die Eingänge und setzen die überdachten Bereiche des Bestandes im gemeinsamen Hof fort. Weiß lackierte Holzfenster und das Kupferblech für die Dacheindeckung ergänzen die reduzierte Materialsprache. Innen bilden weiß verputzte Wände, Böden aus Eiche und Stein sowie die hell gefliesten Bäder eine überwiegend zeitlose Ausstattung. Alle Räume besitzen Fußbodenheizungen. Die Erwärmung des Brauch- und Heizungswassers erfolgt über eine Wärmepumpe, die Stromversorgung des kleinen Ensembles wird durch eine Photovoltaik­anlage unterstützt.

www.axelsteudel.de

Fotos:

Christian Eblenkamp
www.christian-eblenkamp.de

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 04|21)

Architekten:

Axel Steudel Architekten
www.axelsteudel.de

Verblender:

Gillrath Ziegel- und Klinkerwerke
www.gillrath.de

Dachdeckerei:

Riemel Bedachungen
www.riemel.de

Fenster:

Krumbein
www.krumbein-fenster.de

Heizung, Lüftung, Sanitär:

Schlossmacher
www.schlossmacher-gmbh.de

Elektroarbeiten:

Breuer und Schneider
www.breuer-schneider.de

Putz:

Stuck Bauer
www.stuck-bauer.de

Parkett:

Parkett Dietrich
www.parkett-dietrich.de

Fliesen:

Jürgen Rohde
www.fliesen-rohde.de

Trockenbau:

Tunno Innenausbau
www.trockenbau-tunno.de

Maler:

Dirk Schmitz Malermeister
www.ds-malermeister.de

Nothing found.

Wie aus dem Berg geschliffen

Eleganz trifft auf exklusive Privatsphäre: In den neuen Private Spa Suiten des „FreiWerk" im Harz verschmelzen luxuriöses Design, skandinavische…

Passagierschiff in Pankow

Architekturbüro generiert ein Grundstück und schafft Mitarbeiterwohnungen für die Charité

Metamorphose in Lehm

Eine Haushälfte in Lindenthal wurde neu geordnet und nachhaltig baubiologisch umgebaut

Austausch & Vielfalt

Modernes Arbeitsumfeld zwischen Gemeinschaft, Architektur und Alltag in Offenbach

Nothing found.

063_jk010922_19_700pixel

Grossform und Cluster

Der Neubau des Gymnasiums in Lövenich schafft klare Orientierung und Identifikation im Kleinen

Kueche_19_700pixel1HczXb16H3OXN

Feuerwerk der Farben

Ein Wohnhaus in Bonn hat eine ausdrucksstarke Auffrischungskur erhalten

Elegante Maisonette im Denkmal

Ein historisches Wohnhaus in der Kölner Altstadt ist behutsam saniert worden

EP03629-0218_19_700pixel

Ein Dorf in der Stadt

Der Kopf des Sülzquartiers besticht durch die ungewohnte Vielfalt von Wohnformen und Nutzungen

IMG_6855_bearb-breiter_15_700pixel

Kubische Fügung

Ein klar strukturiertes Wohnhaus strahlt viel innere Ruhe aus

Gekommen um zu bleiben

Ein ganzheitliches Bürokonzept kombiniert New Work mit Lokalbezug und Cradle to Cradle

011_jk240620mon_19_700pixel

Ruhige Optik im Fokus

Einladende Gestaltung des neuen Bürogebäudes K08

01_SFA_KoelnClouth_LisaFarkas_7492_700pixel

Plastisch artikuliert

Ein langer Wohnblock im Clouth Quartier besticht durch seine differenzierte Fassadengestaltung