Ruhige Optik im Fokus
Einladende Gestaltung des neuen Bürogebäudes K08
Eine zum Teil geschlossene Blockrandbebauung trifft auf unterschiedliche Solitäre: Das Gewerbegebiet im Hafenviertel Deutz zeichnet sich vor allem durch städtebauliche Diversität aus. Einen Übergang zu beiden Bauformen versucht das neue Bürogebäude des Landschaftsverbands Rheinland zu schaffen, das aus der Feder von Format Architekten stammt und am Kaltenbornweg errichtet wurde. Fein geschwungen, ohne große Ecken und Kanten weicht der Baukörper der Grünfläche aus, die im Bebauungsplan festgelegt ist und nun als attraktiver Vorplatz fungiert. Bodentiefe, öffenbare Fenster lassen jede Menge Licht und Frischluft in die Räumlichkeiten, die vom Büro UKW Innenarchitekten gestaltet wurden.
Was sich im Innenbereich auf den ersten Blick offenbart, ist eine Zurückhaltung in der gestalterischen Vielfalt. Stattdessen liegt der Fokus klar und deutlich auf einer ruhigen Optik, die durch den Einsatz von Beton, Eiche und Jura Steinboden zum Ausdruck kommt. Für einen spannenden Kontrast sorgen die feinen Tischlerarbeiten, die auf viele sichtbaren Elemente der Haustechnik treffen. Im Erdgeschoss des sechsgeschossigen Gebäudes heißt eine einladende Atmosphäre, die den Menschen ins Zentrum stellt, Besucher und Mitarbeiter willkommen. Verantwortlich dafür sind in erster Linie filigrane Muster und die um tiefdunkle Details ergänzten seidenglänzenden Oberflächen. Ebenfalls im Erdgeschoss angeordnet sind das Café und die Kantine, die in einem wohltuenden Look den gemeinschaftlichen Austausch fördern. Als Bodenbelag kommt im Café tiefdunkelblauer Belgisch Granit zum Einsatz, wodurch sich dieser Bereich vom Großraum abhebt, in dem grauer Natursteinboden verlegt wurde. Durch seine konsequente Verlaufsrichtung dient er als verbindendes Element innerhalb der schwungvollen Architektur.
Das Café zeichnet sich zudem durch fest verankerte, filigran gebogene Stehleuchten aus, die sich bei Luftzug leicht bewegen und zu der Assoziation eines städtischen Platzes beitragen. Akustisch wirksame Wandpaneele, mit Eiche furniert, kleiden einzelne Wände, wobei die Bohrlochbilder zwei Motive zeigen: Das Blattwerk einer Baumkrone, das dem städtischen Kontext eine angenehme Natürlichkeit verleiht und, erst auf den zweiten Blick erkennbar, das bizarre Bild einer Tablettrückgabe ästhetisiert. Eine eigens entworfene Beleuchtung für die Kantine verbindet sich deutlich sichtbar mit der Haustechnik. Filigran mäandernde Linien, mal leuchtend, mal schwarz, winden sich auf unterschiedlichen Ebenen durch den Raum und knüpfen an die Gestaltungsaspekte der Architektur an: Geradlinigkeit und Dynamik.
www.ukw-innenarchitekten.de
www.format-architektur.de
Fotos:
Jens Kirchner
www.jens-kirchner.com
(Erschienen in CUBE Köln Bonn 01|22)