In der Mitte liegt die Kraft

Im Zentrum des Hauses am Glienicker See wächst ein Olivenbaum

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Die Architekten Roland und Lennart Wolff, Vater und Sohn, verstanden sich mit der Bauherrenschaft des Hauses am Glienicker See von Anfang an sehr gut. Die Planungen waren auch deshalb unkompliziert und schnell abgeschlossen. Das junge Bauherrenpaar brachte dabei nicht nur viele eigene Vorstellungen ein. Sie legten sogar während der Bauphase selbst Hand an. Wolff berichtet, dass die beiden selbst bei komplexen Gewerken erstaunlich geschickt und sorgfältig arbeiteten.

Zu den Wünschen der Bauherren gehörte auch die offene, lichtdurchflutete Halle im Erdgeschoss, deren großzügiger Luftraum sich über beide Geschosse erstreckt. Im Obergeschoss gruppiert sich um den Luftraum herum das Büro des Bauherren. Dessen innere Verbindung zum Schlafbereich erfolgt über eine stegartige Brücke, die die Halle überspannt. Die Erschließung des Obergeschosses erfolgt ziemlich ungewöhnlich über zwei gegenläufige Treppen, wie bei einem Bild des Künstlers Escher. Hierdurch werden der Zugang zum Büro von der Erschließung des Schlafbereiches getrennt. Über die äußere der beiden Treppen kann der Bauherr seine Kunden unabhängig von den privaten Wohnbereichen empfangen.

Bei der Fassade wünschten die Hausbauer ausdrücklich kein Wärmedämmverbundsystem. Sie bestanden auf eine monolithische Bauweise, auch um damit eine Veralgung durch die nahen Bäume zu vermeiden. Das nicht unterkellerte Haus ist deshalb in Massivbauweise aus Porenbeton errichtet. Ursprünglich wollten die Architekten über die gesamte Grundstückslänge eine geschwungene und geschwärzte Holzwand errichten, auf der der Kubus des Obergeschosses ruht. Die Wand sollte das Grundstück zum Straßenraum hin abschirmen. Der Bebauungsplan und Einwände der Stadtplanung ließen einen solchen Entwurf aber nicht zu.
Im Zuge des Abstimmungsprozesses entschieden sich die Architekten deshalb für eine verkürzte Ziegelwand, die vom Eingangsbereich bis in den Garten hinein reicht. Die Ziegel bilden einen warmen Kontrast zu der ansonsten klaren und zurückhaltenden Gestaltung der Fassade. Pa­rallel zu dieser Ziegelwand findet sich noch ein interessantes Detail: Vom Außenraum über den Essbereich im Inneren bis hinein in den Garten ist eine durchlaufende Sitzbank in Sichtbeton verbaut. Das Erdgeschoss umfasst ausschließlich den großen offenen Wohnraum sowie ein Gäste-WC und den Eingangsbereich mit anschließendem Technikraum. Im Zentrum befindet sich die Küche. Aus dem Küchenblock, der genau in Mitte des Luftraums platziert ist, wächst ein Olivenbaum. Ölbäume gelten als Kraftbäume, schenken durch ihre unverwüstliche Ausstrahlung Mut und Lebensfreude. Der Olivenbaum ist auch ein Symbol für den Frieden, Wohlstand und Erfolg. Auf dem Dach versorgen unsichtbar verbaute Solarmodule das Haus mit Strom. In der Mitte des Hauses schenkt der Olivenbaum den Bewohnern viel positive Energie.

www.wolffarchitekten.com

Wohnfläche: 199 m²
Grundstücksgröße: 859 m²
Bauzeit: 2017/2018
Bauweise: massiv, nicht unterkellert
Energiekonzept: Gasbrennwertanlage mit Brauchwasser-Kaminunterstützung, Solarkollektoren

(Erschienen in CUBE Berlin 04|19)

Fotos:

Wolff Architekten/Johannes Armanazi

 

Architekten:

wolff:architekten
www.wolffarchitekten.com

Generalunternehmer:

Terra Bau concept
www.terra-bau-concept.de

Elektro Planung:

Hardy Lochter
www.elektro-lochter.de

Gas, Wasser:

Horst Pietschmann
www.hls-pietschmann.de

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