Hinter der Bühne
Die Waldbühne im Olympiapark hat ein neues, modernes Backstage-Haus erhalten
Mit dem zweigeschossigen Neubau endet ein langjähriges Provisorium an der Waldbühne. Dem bislang improvisierten Backstage-Bereich der taditionsreichen Freiluftkonzertbühne steht nun ein kompakter Neubau zur Verfügung. Der Entwurf des Architekten Max Dudler transformiert die Form eines antiken Tempels in eine moderne, radikal minimalistische Form. Mit der Tempelform wird einerseits der Bezug zur antikisierenden Architektur der Waldbühne hergestellt, zugleich gelingt es dem Bau, sich auf fast klassische Weise mit der üppigen umgebenden Natur zu verbinden. Pavillonartig schiebt sich das Haus auf eine kleine Waldlichtung, nordöstlich der Waldbühne am Fuß eines Hangs. Auf beiden Seiten öffnen zweigeschossige, offene Kolonnaden das Gebäude zum Wald. Seine volle Wirkung entfaltet der anthrazit-schwarze Baukörper mit den strengen, geometrischen Linien bei abendlicher Illuminierung durch die bündig in den Fassadenstützen integrierten, schmalen LED-Streifen.
Im Erdgeschoss liegen die öffentlichen Nutzungsbereiche, wie die zur Waldbühne orientierte Außenterrasse mit Kantine und Küche sowie die sanitären Anlagen. Im ersten Stock liegen die Sammelgarderoben für die Künstler. Die Tragkonstruktion wurde aus vorgefertigten Stahlbeton-Fertigteilelementen realisiert. So konnte der Bau in der kurzen Zeit zwischen zwei Bühnensaisons errichtet werden und pünktlich zum Waldbühnen-Saisonstart 2018 in Betrieb genommen werden. Die ersten Künstler, die in den Genuss der neugebauten Backstage-Räume kamen, waren übrigens die Toten Hosen!
Fotos:
Stefan Müller
stefanjosefmueller.de
(Erschienen in CUBE Berlin 04|19)