Wie am ersten Tag

Die Fassade der Hauptpost in Essen erstrahlt nach der Sanierung in neuem Glanz

Als Anna Schulte-Zurhausen von in situ architekten die Fassade der Hauptpost zu Beginn ihrer Arbeit kritisch unter die Lupe nahm, konnte sie Entwarnung geben. Der vorgefundene Schädigungsgrad und Zustand der Fassade erlaubten noch eine wirtschaftliche und denkmalgerechte Sanierung, die nach ihrer Fertigstellung so gelungen war, dass die Architektin mit dem BDA Architekturpreis Essen 2023 ausgezeichnet wurde.

Für das denkmalgeschützte Gebäude gegenüber dem Hauptbahnhof und in unmittelbarer Nachbarschaft zum demnächst fertiggestellten „Königshof“ am Willy-Brandt-Platz war es dennoch höchste Zeit zu handeln. Die Schäden der Klinkerfassade, des Haupttragwerkes und der Fensteranlagen hätten sonst aufgrund offener oder defekter Anschlussfugen im Klinkermauerwerk, im Natursteinmauerwerk und zu den Fensteranlagen sowie durch Schäden an Dachabdichtungen und Blechabdeckungen weiterhin zugenommen. Die Fassade wurde daher in situ saniert, was nichts anderes bedeutet, als dass das ursprüngliche Erscheinungsbild der Fassade erhalten blieb. „Dazu gehört, dass wir die Bausubstanz soweit wie möglich geschont und wiederverwertbare Materialien wie Klinker- und Natursteine aus dem Bestand wieder eingebaut haben“, erläutert Anna Schulte-Zurhausen. Von Anfang an war die Denkmalbehörde in die Planungen eingebunden, etwa wenn es darum ging, Musterflächen zur Reinigung der Putz-Klinker- und Natursteinflächen abzustimmen und neue Materialen bis hin zu Details wie Mörtel und Materialien zur Fugensanierung zu bestimmen. Die Arbeiten gestalteten sich facettenreich. Das Haupttragewerk, bestehend aus einem Beton- und Stahlskelett, musste überprüft und gegebenenfalls saniert werden. So wurde das Stahlskelett gereinigt, Korrosion und Altanstriche entfernt und ein dauerhafter Korrosionsschutzanstrich neu aufgetragen. Die dafür entfernten Klinker wurden anschließend nach altem Vorbild wiederhergestellt, partiell unter Ergänzung mit neuen Klinkern. In die gesamte Fläche wurden äußerlich nicht sichtbare Verblendsanierungsanker eingebaut und abdichtende Maßnahmen getroffen. Eine vergleichbare Vorgehensweise wurde auch der Natursteinfassade zuteil. Lose Natursteine wurden fachgerecht gesetzt und verfugt, neue Natursteine nach altem Vorbild bemustert und integriert. Bei den Fenstern mussten Teile der Rahmen ersetzt werden, verbleibende Fenster erhielten einen neuen Anstrich. Das Ergebnis: Die Fassade erstrahlt wie am ersten Tag ihrer ursprünglichen Fertigstellung im Jahr 1933.

www.insitu-architekten.de

Fotos:
Thomas Mayer
www.thomas-mayer-photo.de

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|24)

Nothing found.

Farbspektrum

Ein Business Club in Citylage setzt farbenreich auf Exzellenz und Vielfalt

Ein Teil des Waldes

Umbau einer Scheune zu einem modernen Rückzugsort

Passgenau am Bach

Eine geförderte Wohnanlage in Bergisch Gladbach ordnet sich kleinteilig in ihren Kontext ein

Ästhetik in jeder Hinsicht

Das Design einer oralchirurgischen Praxis vermittelt Ruhe, Kompetenz und Wärme

Nothing found.

PK1075-163_19_700pixel

Erhalt des Stadtbildes

Ein Neubau in Heiligenhaus wird dem städtebaulichen Konzept gerecht

KA_DO_01_15_700pixel

Kultur und Kirche vereint

Die Filialkirche St. Johannes in Dorsten wird nach dem Umbau zum Treffpunkt für viele

01_15_700pixeln4jk604j8SC1J

Übergang wird zum Eyecatcher

Eine verglaste Brücke verbindet den Neubau eines Firmensitzes mit dem Bestandsbau

Cranachho-fe_ZentraleLageinEssenHolsterhausen_Fotograf-Jochen-Tack_b_19_700pixel

Neue Quartiersmitte

In dem von Nattler Architekten entworfenen Gebäude befinden sich 42 öffentlich geförderte Wohnungen mit eineinhalb bis dreieinhalb Räumen, 29…

PK1204-008_21_700pixel

Maximale flexibilität

In die Zukunft ausgerichtete Raumlösungen im markanten Bochumer Innovationscampus

Nachtaufnahme-Geba-ude_oben_c-Frankreiter_gestreckt_15_700pixel

Alt und Neu im Dialog

Das deutsche Schloss- und Beschlägemuseum in Velbert wurde erweitert

stf-hocker-3-2_b_22_700pixelOIGXXaut4M5PH

Lokal und nachhaltig

Die Industriedesi­gner Lena Halbedel und Florian Krohm designen Möbel aus Restholz aus dem Ruhrgebiet.