Vision verwirklicht
Haus in Massivholzbauweise mit minimalistischer Ästhetik und hoher Anspruch an nachhaltiges Bauen
Nur zehn Kilometer von München entfernt entstand ein außergewöhnliches Wohnhaus, das die persönliche Vision eines engagierten Bauherrenpaares widerspiegelt. Umgeben von Siedlungshäuschen aus den 1950er-Jahren, drückt es seine Liebe zur Natur und seinen Anspruch an nachhaltiges Bauen aus. Das Projekt ist ein familiäres Gemeinschaftswerk: Die architektonische Umsetzung erfolgte durch die Schwester des Bauherren, die Architektin Claudia Eisler, die mit den Eigentümern ein gemeinsames Werk schuf. Dabei übernahm das Paar – beide sind über 60 – nach Fertigstellung des Rohbaus nicht nur die Bauleitung, sondern brachte auch eigene Ideen ein, technisch wie gestalterisch.
Das gesamte Grundstück umfasst 1.100 m², wobei sich im vorderen Bereich ein Siedlungshaus befindet, von den Bauherren saniert und vermietet. Ihr eigentliches Wohnhaus positionierte das ambitionierte Paar im hinteren, naturnahen Teil des Gartens, um die Aussicht und Privatsphäre zu maximieren. Die Lage erfüllt den Wunsch der beiden nach einem nachhaltigen Rückzugsort in der Nähe urbaner Anbindung. Das architektonische Konzept folgt einer minimalistischen, klaren Ästhetik, die die strengen Vorgaben des Bebauungsplans einhält. Das Haus ist in Massivholzbauweise ohne Verleimungen ausgeführt. Lehmverputze im Innenraum sorgen für ein angenehmes Raumklima. Die Fassadengestaltung ist geprägt von dunkler Holzverplankung, die ohne Dachüberstand auskommt, um die klare Geometrie des Baukörpers zu betonen. Die Fenster sind hinter der Holzfassade verborgen, was die schlichte Eleganz unterstreicht. Der Innenraum besticht durch eine harmonische Verbindung von Holz, Lehm, weißen Wänden und schwarzen Akzenten. Die Fußböden sind mit verschraubten Dielen aus baubiologischen Gründen ohne Estrich verlegt, auf einem Lithotherm-System, das für eine angenehme Wärme sorgt. Die offene Raumgestaltung wird durch große Panoramafenster im Westen sowie eine Eckverglasung im Erdgeschoss geprägt, die viel Licht ins Innere lassen und den Blick in die Natur freigeben. Eine Falttreppe aus unbehandeltem schwarzen Rohstahl verbindet die Geschosse minimalistisch und elegant. Ein besonderes Highlight ist die großzügige Holzterrasse – eine Eigenkreation der Bauherren – die den Wohnraum nach draußen erweitert und bei Gartenfesten viele Gäste aufnimmt. Das Haus ist mit Photovoltaik, Elektrospeichern und einer Wärmepumpe ausgerüstet. Für Barrierefreiheit ist ein Schacht für einen späteren Aufzug vorgesehen. Im Außenbereich, der vom Bauherrenpaar in enger Zusammenarbeit mit der Architektin konzipiert wurde, setzt ein originaler Feuerring als zentrales Element einen besonderen Akzent.
Fotos:
Andreas Zeitlberger
www.dronecaptain.de
Brunthaler Holzbau
www.brunthaler-massivholzhaus.com
Werner Huber
(Erschienen in CUBE München 03|25)