Natur – künstlich Erzeugt?

Master of Paradise

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Naturbelassene Gärten sind die Leidenschaft des Landschaftsgärtners Rainer Elstermann. Von gezähmter Natur hält er nichts. Dennoch ist es eine Kunst, die Natur so zu inszenieren, dass der Garten tatsächlich wild und natürlich aussieht. Elstermann arbeitet viel mit dem Architekten Thomas Kröger zusammen, dessen wunderbare Häuser im Umfeld Berlins große Beachtung finden. Sein eigenes Haus mit umgebendem Grün nennt er Inselgarten. Die „Wildheit“ lässt sich schwer fotografieren, sagt Elstermann, während das menschliche Augen den Kontext besser erfassen und sortieren kann.

Man betritt den Garten durch ein riesiges archaisches Holztor. Das erste Geräusch, das zu hören ist, ist der kleine Wasserfall, der das Wasser des Teichs in den kleinen Bach bringt. Das dreieckige Grundstück ist von hohen Bäumen umringt. Mittendrin auf einer Lichtung steht das Haus, nur 200 m entfernt vom großen See. Zu jeder Jahreszeit wandelt sich der Garten komplett. Die Pflanzen wurden vom Gärtner so ausgewählt, dass sie sich in ihrer Blühzeit abwechseln. Elstermann versteht Gärten als heilende Therapie für den Menschen und hat sich ein Motto von Oliver Sacks zu eigen gemacht: „In über 40 Jahren medizinischer Praxis habe ich nur zwei nicht-pharmazeutische Therapien gefunden, die lebenswichtig für Patienten sind: Musik und Gärten.“ Der Mensch schafft sich Gärten, um ein Stück des verlorenen Paradieses zurückzuerobern, mein Elstermann.

Ein schönes Bild – und offenbar Balsam für die Seele – sind farblich aufeinander abgestimmte Blüten. Sie sind eine Art immer wiederkehrendes Experiment – von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Nicht nur Blumen, auch Sträucher, Disteln, Gräser, Hecken und Bäume machen das Ensemble, oder besser, die Komposition aus. So schafft sich der Mensch eine Natur, wie er sie sich vorstellt.

Rainer Elstermann lebt und arbeitet in der Uckermark und in Berlin. Er ist Landschaftsarchitekt, Fotograf und Kolumnist. In den von ihm geschaffenen Gärten beschäftigt er sich mit philosophischen Betrachtungen zur Natur. Er entwirft und inszeniert Landschaften, die den Menschen in ihrer Sehnsucht nach Entschleunigung ein Stück Ursprünglichkeit zurückgeben. In seinem Buch „Gärten der Gegenwart“, das gerade erscheint, zeigt er anhand von realisierten und geplanten Projekten betörende zeitgenössische Gärten begleitet von kulturwissenschaftlichen philosophischen Essays sowie fotografischen Arbeiten zur Botanik und Pflanzenkultur des 21. Jahrhunderts. Elstermanns eigener Garten ist ein gutes Beispiel für einen gelungenen Garten, der sich an die vorhandene Topografie angepasst hat und dem keine Gestaltung aufgezwungen wurde.

www.rainerelstermann.de

Fotos:

Rainer Elstermann

(Erschienen in CUBE Berlin 02|22)

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