Arbeiten statt wohnen

Hochmoderner multifunktionaler Bürokomplex „Cuvry-Campus“

TVA_6443_Cuvry_1056801_c_Klemens_Renner_700pixel

Das Gebäude, das 2021 am Ufer der Spree fertiggestellt wurde, gleicht einem klassischen Industriebau des späten 19. Jahrhunderts. Aus rotem Ziegel errichtet, wie auf der Entwurfszeichnung, wäre es ein perfektes Kontor- oder Speichergebäude, wie man sie in Hamburgs Speicherstadt findet. In der Realität besitzt es eine Fassade aus hellem Ziegel, wodurch es zudem der ikonischen Turbinenhalle von Peter Behrens in Moabit gleicht. Trotz der nostalgischen Gefühle, die es hervorrufen mag, handelt es sich beim sogenannten „Cuvry-Campus“ in Kreuzberg um einen hochmodernen multifunktionalen Bürokomplex, bestehend aus gleich zwei Riegeln, die konisch aufeinander zulaufen: Die beiden Schenkel erstrecken sich vom Südwesten an der Schlesischen Straße entlang der adressbildenden Cuvrystraße bis zum Spreeufer im Nordosten.

Die Gebäude stehen auf der ehemals heiß umkämpften Brachfläche, die zum Sinnbild für die Gentrifizierung Kreuzbergs wurde. Das Baurecht bestand hier schon seit 2004. Damals erarbeitete der Architekt Reinhard Müller einen städtebaulichen Entwurf für das riesige, circa 9.800 m2 große Grundstück. Es gab wechselnde Besitzer und zahlreiche Zwischennutzungen, bis Tchoban Voss Architekten auf der Grundlage von Müllers Stadtplanung mit dem Entwurf für die Neubebauung des Areals beginnen konnten, wobei Tchoban Voss Architekten für die Leistungsphasen 2-4 und Teilen von 5 verantwortlich waren. Die beiden langen, mächtigen Riegel sind dreigliedrig und öffnen sich von der Schlesischen Straße bis zur Spree, sodass sie fast ein V bilden. Auf den Freiflächen im Innern wurden von Kretschmer Tauscher Landschaftsarchitekten parkartig mehrere grüne Inseln angepflanzt. Einer städtischen Auflage gemäß musste ein öffentlicher Weg am Spreeufer erhalten bleiben. Die beiden siebengeschossigen Bürobauten sollten ursprünglich vom Versandhändler Zalando gemietet werden, der jedoch 2018 absprang. Heutiger Ankermieter ist nun Lieferando.

An der Schmalseite des Gebäudekomplexes an der Schlesischen Straße verbindet eine große Glasfläche die beiden Gebäude. Diese gläserne Wand wirkt wie der Eingang zu einer Mall, was beabsichtigt ist, da im Erdgeschoss Geschäfte angesiedelt sind und der Zugang zum Innenhof zu den Öffnungszeiten frei ist. Die Gliederung der Baukörper und die Fassadengestaltung nehmen direkten Bezug auf die  Lage des Bauwerkes im ehemaligen städtischen Hafenareal. Heute ist die Nähe zur Oberbaumbrücke und zur East-Side-Gallery auch ein Anziehungspunkt für die Besucher:innen der Stadt.

www.tchobanvoss.de

Fotos:

Klemens Renner
www.klemensrenner.com

(Erschienen in CUBE Berlin 01|23)

 

Nothing found.

Symbiose aus Alt und Neu

Kindertagesstätte wird saniert und mit Neubau ergänzt

Es bleibt in der Familie

Bestehendes Einfamilienhaus behält trotz Umbau mit modernen Elementen seinen bauzeitlichen Charakter

Bildung statt Schokolade

Die Hochschule Ruhr West bereichert den Bildungsstandort Parkstadt Mülheim

Nothing found.

1608-WF_Dol_052_19_700pixel

Drei Punkte im Hof

Exemplarische Nachverdichtung in Friedrichsfelde

ISLA-SCHREIBTISCH8_15_700pixel

Langlebig und natürlich

Nicholas Blears entwirft nachhaltige Möbel in skandinavischem Design

CARLO_JapPenthouse_Daniel_Scha-fer_004_15_700pixel

Penthouse à la Japonaise

Ausstattung mit Elementen japanischer Wohnkultur

Ein Tempel für Berlin

Das Reethaus in der Rummelsburger Bucht – sakral und profan zugleich

9B9E917B-5F62-4548-922C-7484BD85CDE1_b_15_700pixel

Ein Ort der Entspannung

Geschmackvoll und funktional: Osteopathische Praxis im Bezirk Tiergarten

DonoeZwart_Eiche_Jasmijn-01_15_700pixel

Handgemachte Unikate

Im Sortiment finden sich Esstische im Industrial Design und Landhausstil, Couchtische, Bänke und Hocker, Regale, Sideboards, Kommoden, Betten und…

02_Cube_PRA_Thermohaus-Guben_15_700pixel

Thermohaus mit Klimahülle

Drei auf einen Schlag: Bestand erhalten – Platz verdoppelt – energetisch saniert