Bezahlbar und qualitätsvoll

Ein Gebäudeensemble schafft wertigen Wohnraum mit Quartiersbezügen

Panorama13_15_700pixel

An der Wolberostraße auf der Neusser Furth ist in zentraler Lage ein Mehrfamilienhaus mit 31 barrierefreien Mietwohnungen entstanden. Das von Schmale Architekten aus Grevenbroich für den Neusser Bauverein entstandene Projekt reagiert auf die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum, ist zugleich aber auch ein erster Baustein zu einer umfassenderen städtebaulichen Quartiersreparatur.

Das weiträumige Grundstücksareal wurde bisher durch zwei versetzt angeordnete Wohnzeilen geprägt. Die umliegenden Freiflächen sind entsprechend großzügig dimensioniert, wenn auch wenig differenziert. Auf einem verwahrlosten Bolzplatz entstand der Neubau aus drei jeweils viergeschossigen Gebäudeflügeln. Diese wurden so angeordnet, dass sie einerseits eine Front zur Straße ausbilden, andererseits aber auch eine geöffnete Hofsituation entwickeln. Letzterer steht den Bewohnern als geschützter Freiraum zur Verfügung. Zugleich wurde der Hof aber auch mit dem umliegenden Grün verzahnt: So erweitert er sich an seiner offenen Seite zu einem neuen, auch anderen Bewohnern des Quartiers zur Verfügung stehenden Begegnungsplatz. Glücklicherweise konnte auf ihm der gesamte Baumbestand erhalten werden. Möglich wurde das, weil die Stadt Neuss erstmals den Bau auch ohne Tiefgarage genehmigte. Stattdessen konnten Parkplätze auf dem bereits bestehenden Parkdeck eines Nachbargrundstücks nachgewiesen werden. In dem Neubau gibt es insgesamt 29 öffentlich geförderte Wohnungen, die derzeit mit einer fixen Kaltmiete von 5,75 Euro/m² vermietet werden, sowie zwei weitere frei finanzierte Wohneinheiten. Die Wohnungen sind überwiegend für Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte ausgelegt, aber es sind auch einige Zwei- bis Drei-Raum-Wohnungen in Größen von 50 bis 80 m² entstanden. Zugleich beweist der Neubau, dass öffentlich geförderter Wohnungsbau durchaus von architektonisch hoher Qualität sein kann: Die Wände sind strahlend weiß, die Laubengänge aufgeräumt, der Spielplatz sauber und die Beete gepflegt. Im Mai 2018 wurde das Objekt fertiggestellt und selbst rund zwei Jahre nachdem die ersten Mieter das Haus bezogen, kann der Architekt Markus Schmale keine einzige Beschädigung erkennen. Für Mehrfamilienhäuser mit über 30 Parteien ist das nicht der Normalfall – für den Architekten der Beweis, dass das Gebäude als „beseelter Ort“ von seinen Bewohnern entsprechend respektvoll genutzt wird. Ein großes Augenmerk wurde dabei auf die Treppenhäuser und Laubengänge gelegt – frei nach dem Motto „Mach es möglichst großzügig – das vermeidet Angsträume“. Jeder Gang erschließt zudem maximal zwei Wohnungen, die wie bei Reihenhäusern jeweils eine eigene Haustür haben. Außerdem genießt jede Wohnung einen Ausblick ins Grüne. Einen hohen Stellenwert hatte bei dem Projekt aber auch die Materialauswahl: Dunkel abgesetzte Klinkerzeilen außen und Granitbekleidungen innen drücken Wertigkeit aus – Wertigkeit, die wertgeschätzt wird.

www.schmale-architekten.com

Fotos:

Dejan Saric
www.fotografie-dejansaric.de

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 01|20)

Nothing found.

Hofhaus Mit Pool

Ein großzügiges Einfamilienhaus aus Massivholz wirkt wie ein klassischer Backsteinbau

Denken für die Zukunft

In Potsdam wächst das Forschungs- und Innovationszentrum „Think Campus I“ bis III

Perfektes Zusammenspiel

Eine Terrasse und ein Garten werden zu einem Wohlfühlort

Eleganz auf Luxusniveau

Die „Henge-Suite by Treutlein“ im Breidenbacher Hof besticht durch die Verschmelzung aus exklusiver Wohn- und kuratierter Designwelt

Nothing found.

Vielfalt im Einklang

Auf der Ulmer Höh' in Derendorf ist ein Wohnquartier mit großzügigen Grünbereichen entstanden

00_rn_003595_-C-claudialinnhoff_15_700pixel

Ein Liebhaberprojekt

Mit Präzision, Sorgfalt und guten Ideen wird ein Gründerzeithaus zu neuem Leben erweckt

Minimalistische Reduktion

Ein Bungalow beeindruckt durch seinen fließenden Raumorganismus

mgf_haus-hoffmann_web_04_15_700pixel

Selbstbewusster Purismus

Klare Formen und minimalistisches Farbkonzept prägen ein Wohnhaus

h1-01-013_15_700pixel

Rheinisch-alpin

Das Interieur für eine Agentur in Neuss bringt die Marke räumlich auf den Punkt

Marktplatz_Willich_BENNER_005_15_700pixel

Das Wohnzimmer der Stadt

Die Umgestaltung des Marktplatzes von Willich besticht durch Reduktion und Flexibilität

Reaktiviertes Bauernhaus

Historischer Bestand in Niederkassel wird zeitgemäß interpretiert und doch behutsam erhalten