Rettung und Umwidmung

Preisgekrönte Verwandlung von Garagen in einen Gemeinschaftstraum

Ein Projekt für genossenschaftliches Wohnen quer durch alle Generationen mit dem Namen „Uferwerk e.G.“ befindet sich auf einem Fabrikgelände vor den Toren Berlins, am Ufer des Großen Zernsees in Werder an der Havel. Für ein Gebäude, dessen Abriss bereits beschlossen war, wurde ein Wettbewerb veranstaltet, aus dem undjurekbrüggen Architekt:innen und das Kollektiv OFEA –Office for Ecological Architecture – als Sieger hervorgingen. So konnte der Abriss verhindert werden und das Ergebnis erhielt 2023 sogar den Erich Mendelsohn Preis in Gold. Dieser wird alle drei Jahre für besondere Bauwerke aus oder um den Backstein vergeben. Das erstaunt umso mehr, da es sich bei „Luise 19E“ – so der Name des Projekts – um einen unscheinbaren Anbau an ein Wohnhaus handelte, der einige Garagen beinhaltete. Der Zustand des Gebäudes war zudem katastrophal. Es war verfallen, der Boden mit Altöl kontaminiert, die Wände hatten große Risse, das Dach war undicht und es regnete herein. Zudem enthielt die Dachdeckung Asbest und PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) – kurz – ein hochgiftiges Material. Trotz dieser Widerstände retteten die jungen Architekt:innen den Bestand vor dem geplanten Abriss, indem sie die einstigen Garagen in einen Aufenthaltsort und Treffpunkt für die Bewohner:innen des Areals verwandelten. Gemäß der Genossenschaftssatzung entstand das Projekt in einem partizipativen Planungs- und Bauprozess und es wurde viel Eigenarbeit auf der Baustelle geleistet.

Die Schritte im einzelnen: Das Dach musste komplett abgerissen und entsorgt werden. Es wurde ersetzt durch eine Holzbalkendecke und unterstützt durch einen Ringanker. Das neue Flachdach wurde begrünt und zusätzlich eine aufgeständerte Photovoltaikanlage montiert. Das Fundament war teilweise nicht vorhanden oder nicht tief genug. Die Zwischenwände der einstigen Garagen wurden zwar entfernt, aber sie sind durch die Wandvorlagen noch erkennbar. Es war selbstverständlich, das abgerissene Baumaterial wieder zu verwenden. Der fundamentlose östliche Teil der Garagen wurde beseitigt, die Öffnung belassen und durch ein bodentiefes Schiebefenster erneuert, das zur Terrasse führt. Die Garagentore wurden ebenfalls entfernt und durch großflächige Glasscheiben ersetzt. Fallarmmarkisen schützen vor zuviel Hitze und dienen bei Bedarf zur Verdunkelung. Das inhomogene Mauerwerk blieb unverändert, lediglich die Risse wurden mit Mörtel repariert. Die Innendämmung erfolgte durch klimapositiven Hanfkalk. Durch die Wiederverwendung großer Teile der alten Bausubstanz konnten Ressourcen und graue Energie eingespart werden. An mehreren Stellen sind Nistkästen für verschiedene heimische Vögel in die Fassade integriert.

www.undjb.eu
www.ofea.eu

Fotos:
Hannes Heitmüller
www.hannesheitmueller.de

(Erschienen in CUBE Berlin 02|24)

Architektur:
undjurekbrüggen
www.undjb.eu

Rohbau:
Seyfarth Bau
seyfarth-bau.de

Elektro:
Lindhorst Elektrik
www.lindhorst-elektrik.de

Sanitär:
Birkholz
www.birkholz-haustechnik.de

Nothing found.

Farbe muss nicht bunt heißen

Atmosphäre im Stadtraum, der Architektur und im  Innenraum wirkt auf das menschliche Wohlbefinden

Harmonischer Dialog

Neuer Baustein einer Waldorfschule im Sinne anthroposophischer Architektur

Freundlicher Schrein

Sanierung, Umbau, Erweiterung und Öffnung des Medizinhistorischen Museums

Funktions- und Landschaftsbezug

Firmengebäude mit Verwaltung und Lagerlogistik orientiert sich zum Naturschutzgebiet

Nothing found.

12_15_700pixelNpqiGCbEj4bxy

Hof im Hof

Umbau und Umnutzung von Garagen im Hinterhof in ein Atelier- und Wohnhaus

BSL_EID_001_A4_15_700pixel

Emilie zu Ehren

Ein denkmalgeschütztes Gebäude der Architektin Emilie Winkelmann wurde saniert und erweitert

Gierkezeile_tk_0232_19_700pixel

Zartes Pink und Sichtbeton

Die Ausgestaltung der insgesamt zwölf Wohnungen erfolgte in enger Abstimmung mit den Eigentümern und Architekten.

Einladende blaugrüne Bürowelt

Prototyp für Arbeitsambiente einer Firmenkette

IMG_6090_15_700pixel

Alte Brauereien mit neuem Leben

Berlin war einmal die Bierhauptstadt Deutschlands

Gierkezeile_tk_0232_19_700pixel

Zartes Pink und Sichtbeton

Die Ausgestaltung der insgesamt zwölf Wohnungen erfolgte in enger Abstimmung mit den Eigentümern und Architekten.

GQ-BAR_15_700pixel

Das besondere Bar-Erlebnis

Die GQ Bar ist aktuell eine der angesagtesten Bars in Berlin

_1058160_10_700pixel

Fürs 21. Jahrhundert ertüchtigt

Umfassende Modernisierung, Instandsetzung und Erweiterung einer „Oberschule“