Möbel mit Vorleben
Bei Reditum trifft Nachhaltigkeit Design und Funktion
Reditum kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Rückkehr. Im Atelier von Jonas Schumacher und Kerstin Biller in Köln ist der Name des Labels, das sie 2020 übernommen haben, Programm: Sie entwerfen Upcycling-Möbel, die aus Materialien hergestellt werden, die vorher ein anderes Leben hatten. Als Eltern zweier Kinder ist dem Paar Nachhaltigkeit ein besonderes Anliegen. Jedes Stück ihrer Kollektionen ist ein Unikat mit Persönlichkeit und Charakter, das von seinen Erlebnissen aus vergangenen Tagen berichtet.
Zum Einsatz kommen z. B. Fachwerkbalken, Weinfässer aus Eichenholz, Baudielen oder alte Kirchenbänke. Regalsystem moveo. casa besteht aus einzelnen Modulen, die in 13 Größen erhältlich sind und mit ausrangierten Fahrradschläuchen und Winkeln aus Flachstahl frei miteinander kombiniert werden können. Auch einzeln funktionieren die viereckigen Module – als Beistelltisch, Schuh- oder Gewürzregal. Die upgecycelten Hölzer erhalten ein weißes Finish aus halbtransparentem Dekorwachs auf ökologischer Basis. Die Lebensspuren der Hölzer, die u. a. aus Einwegpaletten stammen, sind noch gut sichtbar. Das frei schwingende Hängeregal pagma. besteht aus wettergegerbten Brettern aus alten Bauernscheunen, eingefasst in Eichenholz alter Fachwerkhaus-Balken. Befestigt werden diese historischen Stücke an ausgedienten Fahrradketten. Die Gliederung der Ketten ermöglicht eine variable Positionierung der einzelnen Regalbretter. Die unbehandelten Latten des Regalsystems moveo. lxxx verlaufen im 80-Grad-Winkel. Das ergibt eine besonders dynamische Front, die sich – je nach Blickwinkel – immer wieder verändert.
Fotos:
Reditum
(Erschienen in CUBE Köln Bonn 02|24)