Optimal verdichtet
Mehrgeschosswohnhaus gepaart mit zwei Stadthäusern in den Isarauen
In Untergiesing, in unmittelbarer Nähe zu den Isarauen, entstand ein neues Wohngebäude mit sieben Stockwerken zur Straße hin und einem zweiten L-förmigen doppelgeschossigen Baukörper auf der Rückseite, verbunden durch einen Innenhof. So wurde das Grundstück, eine Baulücke zwischen zwei Wohnhäusern, die um 1900 herum entstanden sein dürften, maximal ausgenutzt und nachverdichtet. Der Entwurf stammt von Schindhelm Moser Architekten, mittlerweile aufgeteilt in die Büros Schindhelm Architekten und Olufemi Moser Architekten. Sie entwickelten in einer intensiven Planungsphase den Charakter eines Gebäudes in Form, Material und Licht. Das neue Wohngebäude fügt sich gut in die Nachbarschaft ein, die hier durch die im 19. Jahrhundert übliche Blockrandbebauung gekennzeichnet ist. Schon an der Fassade wird erkennbar, dass hier mit hohem Qualitätsanspruch gebaut wurde – vorgehängte, weiße Sichtbetonplatten wechseln sich mit geschosshohen Fenstern mit Schiebeläden aus Holz ab. Ab dem 2. Obergeschoss haben die Wohnungen zur Straße hin einen mittigen Balkon. Das Vordergebäude beinhaltet sechs großflächige Wohnungen und ein Penthouse, das als Maisonette mit großer Dachterrasse ausgebildet wurde. Die Balkone und auch die Dachterrasse sind mit einer gläsernen Absturzsicherung versehen. Im Untergeschoss gibt es Pkw-Stellplätze für die Bewohner. Ein Durchgang führt von der Straße in den begrünten Innenhof. Von hier aus werden die Wohnungen durch ein innenliegendes Treppenhaus erschlossen. Der abknickende Riegel im Hof wurde zu zwei Stadthäusern mit Dachterrassen ausgebaut. Die Innenausstattung wurde mit langlebigen, einfachen und robusten Materialien ausgeführt. Die Wände sind in Sichtbeton belassen, die Böden mit einem weißen Sichtestrich fugenlos gegossen. Die Fenster im Erdgeschoss sind bodentief und können in der warmen Jahreszeit zum Innenhof hin als Schiebetüren geöffnet werden. Einbauschränke aus Eichenholz bieten Stauraum und besonders eine als Raummöbel ausgebildete Treppe, ebenfalls aus Eichenholz, zieht die Blicke an und steht wie eine Skulptur im Raum. Die Bewohner haben hier eine Umgebung, wie man sie sich nur wünschen kann: Sehr nah am Zentrum, die Isar sowie das beliebte Schyrenbad vor der Haustür und jede Menge Lokalitäten und Geschäfte in der Umgebung.
Fotos:
Andreas Hoernisch
www.andreashoernisch.com
(Erschienen in CUBE München 01|22)