Ländlicher Rückzugsort
Ein erdgeschossiges Haus bietet kompakten Raum mit Ausblicken in die Natur
Ein Grundstück am Rande eines kleinen Neubaugebietes im Ahrweiler Ortsteil Ramersbach bot einen einzigartigen Ausblick – unverbaubar nach Süden und Westen gerichtet und mit der gewellten Hügellandschaft der Eifel am Horizont. Das Bauherrenpaar, das der städtischen Hektik entkommen wollte und sich nach Ruhe auf dem Lande sehnte, beauftragte den Bad-Neuenahrer Architekten Armin Schmitz mit dem Entwurf des Hauses. Dabei entstand ein scheunenartiges Gebäude, das sich mit seinen beiden Baukörpern maßvoll in den Dorfrand und die umliegende Landschaft einfügt.
Bereits bei den ersten Ideenskizzen zeigte sich das Paar vom Entwurf überzeugt. Das in Holzrahmenbauweise errichtete Haus besteht aus zwei langgestreckten, eingeschossigen Baukörpern, die jeweils mit einem Satteldach abschließen. Dazwischen öffnet sich ein voll verglaster Trakt, der die beiden Gebäude zentral mit einem kleinen Eingangsbereich erschließt und miteinander verknüpft. Das Raumprogramm ist dabei äußerst kompakt gehalten und kommt ohne weitere Erschließungsräume aus: Während sich in dem südlichen Baukörper Wohn- und Esszimmer mit Kamin und das Schlafzimmer, mit Ankleide zur Terrasse hin und mit großzügigen Fensterfronten orientieren, kommen in dem straßenseitig gelegenen Gebäude – neben Küche und Gästebad – sowohl ein Arbeits- als auch ein Musikzimmer unter. Allen Räumen, die sich auf der 140 m² großen Erdgeschossfläche befinden, ist dabei gemein, dass sie eine Vielzahl von Ausblicken in den umliegenden Garten und die sich anschließende Landschaft eröffnen. Dabei lassen sich die nach Süden liegenden großflächigen, bodentiefen Fensterfronten komplett zweiseitig öffnen und ermöglichen so ein fließendes Miteinander von Innen- und Außenraum. Im Arbeitszimmer wird der Ausblick über die Felder besonders gerahmt durch ein Sitzfenster, das mit seinen roten Profilen aus der monolithisch anmutenden, anthrazitfarbenen Fassade hervortritt. Die scharf konturierte Aluminiumfassade ist aus Sinuswellen-Elementen gebildet, für die Dächer kamen dazu passende Stahlelemente zum Einsatz. Einschnitte, Vor- und Rücksprünge – etwa das aus der Terrassenfront hervorspringende Schlafzimmer – sind mit dunklen Putzflächen dezent davon abgesetzt. Der nach Süden neu angelegte Garten besteht aus heimischen Gehölzen und den für die Region typischen Basaltfindlingen – mit einer großzügigen aufgeständerten Holzterrasse und einem kleinen Kräutergarten. Ansonsten ist das Haus weitgehend von den angrenzenden Blumenwiesen natürlich umgeben.
Fotos:
Armin Schmitz
(Erschienen in CUBE Köln Bonn 03|24)