Know-How auf italienische Art

„Made in Italy“ ist das Gütezeichen einer Wohnungszusammenlegung in Berlin

Ein Berliner Galerist erwarb zwei nebeneinanderliegende Wohnungen im obersten Stockwerk eines repräsentativen Berliner Altbaus. Hier hatte zuvor die Bäckerinnung ihre Büroräume. Die Zusammenlegung beider Wohnungen samt aller Umbauarbeiten zu planen und durchzuführen erfolgte mit „fremder“ Hilfe: Die Architekten des Studio Centoventi aus Piacenza steuerten die Arbeiten zwar aus der Ferne, aber auch vor Ort mit italienischen Fachkräften. Zunächst mussten eine Machbarkeitsstudie erstellt, die Baugenehmigung eingeholt sowie nötige Instandsetzungsarbeiten erledigt werden. Nach Prüfung verschiedener Möglichkeiten, den Grundriss optimal zu gestalten, wurden die beiden großen Räume der früheren Büros beibehalten und der Schlaf- und Sanitärbereich in den so entstandenen hinteren Teil der Wohnung verlegt. Die Grundidee war also nicht ein großes Loft, sondern im Prinzip wurde eine der beiden Wohnungen als Wohnbereich und die andere als privaterer Rückzugsort mit Bad und Schlafraum gestaltet. Der Übergang von einer Wohnung zur anderen wurde zu einem so genannten „Filterraum“, der nun gleichzeitig den Mittelpunkt der Komposition darstellt. Dazu waren nur geringfügige Eingriffe notwendig. So wurde zum Beispiel die westliche Innenwand mit monochromen Mosaikfliesen verkleidet und dadurch ein ästhetischer roter Akzent geschaffen. Die gesamte Koordination des Entwurfsprozesses, über die Renovierung bis zur Endfertigung, erforderte einen großen logistischen Aufwand, insbesondere da alles von Italien aus durchgeführt wurde, um eine maximale Kontrolle und eine optimale Qualität zu erreichen. Ein Beispiel für eine internationale Intervention, die aber nicht auf den Mehrwert lokaler Spitzenleistungen verzichtete. Trotz seiner Erfahrung stellte es für das studio centoventi eine Herausforderung dar, in einem anderen Land sein Know-how in den Planungsprozess einzubringen und dies bis hin zur Ausstattung durchzuführen. Die Leuchten, die Installationsapparaturen und selbst die speziell für diesen Ort entworfenen Möbel, all dies gehörte zum Aufgabenbereich des Architekturbüros. Es stellte eine Erleichterung dar, die vertrauten, lokalen Handwerker aus Piazenza zu beauftragen, da mit ihnen ohne jede Sprachbarriere genaue Absprachen getroffen und bis ins kleinste Detail alles besprochen werden konnte. Die Wahl der Materialien wurde auf ein Minimum reduziert. Für den Boden wählte man Eichendielen und einen hellen Putz für die Wände. Eine entscheidende Rolle spielt die Beleuchtung: Lichtschluchten ziehen sich durch die gesamte Wohnung, als seien sie Wegweiser. Dies ließ sich durch geschickte Anordnung der Zwischendecken realiseren, die diese „Lichtschnitte“ ermöglichen. Durch warme dezente Töne entstand eine zwar minimalistische, aber einladende Atmosphäre.

www.centoventi.com

Fotos:

Umberto Moroni
www.umbertomoroni.com

(Erschienen in CUBE Berlin 01|24)

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