Altbau neu durchdacht

Eine psychiatrische Klinik vereint zeitgemäße Aufenthaltsqualitäten mit dem Denkmalschutz

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Idyllisch in einem großzügigen Parkgelände und doch nicht weit vom Rheydter Stadtzentrum entfernt liegt die Mönchengladbacher LVR-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Seit den frühen 1970er-Jahren hat die Klinik ihr Zentrum in den historischen Gebäuden des alten Rheydter Krankenhauses. Der als „Haus B“ offiziell bezeichnete Gebäudetrakt aus den Jahren 1883 und 1904 wartete schon lange darauf, kernsaniert und in seinen Raumstrukturen an das veränderte Behandlungskonzept mit lebensphasenorientierten Angebotsschwerpunkten angepasst zu werden. Kerstin Gierse Architekten aus Velbert übernahmen die Planung und Ausführung der Sanierung und des Umbaus.

Vor allem in seinem Tragwerk stellte der großzügige viergeschossige Altbau die Architekten immer wieder vor Herausforderungen: Die verschiedenen Trakte wiesen aufgrund von Kriegs- und Brandschäden mitunter unterschiedlichste Konstruktionen auf, die teilweise erheblich beeinträchtigt waren. Zudem mussten alle Baumaßnahmen an der Fassade, an den historischen Elementen und am Dach in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Stadt Mönchengladbach erfolgen. Nach der erfolgreichen Sanierung dient der ehemalige OP-Saal mit seiner großen Kuppel als zentraler Veranstaltungsraum. Im Erdgeschoss befinden sich neben dem Ambulanz- und Aufnahmebereich eine von insgesamt drei allgemeinpsychiatrischen Stationen. Für jede von ihnen wurden zentralliegende, großzügig geschnittene Aufenthaltsräume mit viel Licht geschaffen, die aus der Zusammenlegung einer Vielzahl kleinerer Räume entstanden. Die Station im ersten Obergeschoss wurde dabei so konzipiert, dass ein Teil bei Bedarf als gesicherter Bereich abgetrennt werden kann. Demenziell Erkrankte haben ihre Station komplett auf der zweiten Etage, die mit einer begrünten Dachterrasse ausgestattet ist, die Sitzmöglichkeiten und Ausblicke in den Park bietet. Besonders viel Wert wurde dabei auf die Absturzsicherung gelegt – funktional wie optisch: Die historischen Geländer wurden so nachgebildet, dass sie die Außenansicht des Gebäudes nicht beeinträchtigen. Eine Reihe unterschiedlicher zeitgemäß ausgestatteter Therapieräume wurde im Dach- und Untergeschoss eingerichtet. Auch die Funktions- und Büroräume des Klinikbetriebes konnten hier untergebracht werden. Alle Patientenzimmer sind großzügig bemessen und mit modernen barrierefreien Bädern ausgestattet. Freundliche Farben, warme Holztöne und eine angenehme Beleuchtung schaffen für die Patienten und das Personal eine wohltuende Atmosphäre. Durch den geschickten Einbau von großflächigen Fensteranlagen und Sichtfenstern konnten durchgehende Lichtachsen im Inneren des Gebäudetraktes geschaffen werden. Motive mit historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Mönchengladbach wurden auf die Wände der jeweiligen Station aufgebracht, sodass eine gute Orientierung innerhalb des Gebäudes gewährleistet ist.

www.gierse.de

Fotos:

kerstin gierse architekten
Frisch ans Werk
www.frischanswerk.de

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 03|19)

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