Schwebend über dem Leben

Ein Einfamilienhaus setzt auf moderne Leichtigkeit am Hang

yehdou-fotografieDSC09797-HDR_15_700pixel

Das Bauen am Steilhang bringt oft Herausforderungen mit sich, eröffnet aber auch einzigartige gestalterische Möglichkeiten. So auch im Fall eines Einfamilienhauses, mit dem der Niederkasseler Architekt Johannes Nöbel in einer Ortschaft zwischen Köln und Aachen beauftragt wurde: Stolze 13 Meter betrug hier die Höhendifferenz des idyllisch mit altem Baumbestand besetzten Hanggrundstückes. Das Bauherrenpaar wünschte sich Rückzugsmöglichkeiten und favorisierte deshalb eine klare Etagengliederung mit einem Geschoss für die drei Kinder und einer separaten Etage mit Wohn- und Elternbereich. Neben einem unverstellten Ausblick ins Tal sollte zudem ein nutzbarer Garten entstehen, der sich auf einer Ebene befindet.

Der Entwurf des Architekten nutzt die vorhandene topographische Situation optimal aus: Das relativ schmale, aber tief in die Steilstufe des Hangs hineinreichende Grundstück wird so erschlossen, dass man über einen kurzen steilen Zuweg zur Garage im Erdgeschoss und dem Eingang des Hauses gelangt. Die drei Geschosse des Gebäudes fangen den Höhenunterschied so ab, dass von der oberen Wohnetage aus ein nahezu ebenes Plateau erreicht wird. Der Wohnbereich ist somit direkt an Terrasse und Garten angebunden. Die Sockelzone des Erdgeschosses springt dabei nicht nur an drei Seiten zurück. Durch den Anthrazit-Farbton der Putzfassade ist sie auch von der strahlend weißen Fassade des Baukörpers darüber kontraststark abgesetzt – was die schwebende Leichtigkeit des Hauses zusätzlich akzentuiert. Die Holzverkleidungen, die die Öffnungen zu langen Fensterbändern zusammenfassen, und das abgesetzte Satteldach ohne Überstände, verleihen dem Gebäude zudem ein modernes Erscheinungsbild. Von Garage und Diele im Erdgeschoss führt eine Holztreppe hoch auf das erste Obergeschoss, wo für die drei Kinderzimmer ein gemeinsames Bad realisiert wurde, aber auch ein kleiner Homeoffice-Bereich für die Eltern seinen Platz gefunden hat. Auf dem zweiten Obergeschoss führt die Treppe direkt in den großzügig und offen gehaltenen Koch- und Essbereich. Der Wohnbereich mit Kamin liegt etwas separiert und öffnet sich über eine Schiebetürfront nach Südwesten auf die überdachte Terrasse. Das übrige Drittel der Etage wird durch den Elterntrakt eingenommen, der über Schlaf- und Badezimmer sowie eine dazwischen angeordnete Ankleide verfügt. Das Interior ist durch den offenen, ebenfalls weiß verputzten Dachstuhl geprägt, der mit einem Boden aus Sichtestrich und Massivholzfronten in der Küche kombiniert wird. Durch die großen, nach Osten ausgerichteten Fensterfronten ergibt sich ein weiter Ausblick über das Tal und die direkt zu Füßen liegende Ortschaft. Als würde man über dem Leben schweben.

www.noebel-architektur.de

Fotos:

Bernadett Yehdou
www.bernadett-yehdou.de

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 01|23)

Architektur:

nöbel architektur
www.noebel-architektur.de

Fenster:

Neideck
www.neideckgmbh.de

Außen- und Innenputz:

Uwe Müller
www.uwe-mueller-bau.de

Heizung/Sanitär/Elektro:

Gebäudetechnik Schmitz
www.schmitz-gebaeudetechnik.de

Estrich:

Arvo Böden
www.arvo-boeden.de

Bodenbelagsarbeiten:

Maibaum
www.maibaum-bodenbelag.de

Küche:

Königs Küchen
www.koenigs-kuechen.de

Außenanlagen:

Bruno Reinartz
www.bruno-reinartz.de

Nothing found.

Symbiose aus Alt und Neu

Kindertagesstätte wird saniert und mit Neubau ergänzt

Es bleibt in der Familie

Bestehendes Einfamilienhaus behält trotz Umbau mit modernen Elementen seinen bauzeitlichen Charakter

Bildung statt Schokolade

Die Hochschule Ruhr West bereichert den Bildungsstandort Parkstadt Mülheim

Nothing found.

_U7A8050_19_700pixel

Die Kunst der Synthese

Eine Stadtwohnung im Kunibertsviertel setzt den robusten Denkmalbestand neuartig in Szene

SSF04893_web

Zurich Campus in der MesseCity Köln

Backstein-Kontor, Backstein Kontor, Zurich-Campus, Messe City Köln, Ziegel

Privathaus_Stanke030_15_700pixel

Es gibt sie, die zeitlose Moderne

Eine Villa aus den 1960er-Jahren bietet Komfort für eine junge Familie

Monika_Lepel_innenarchitektur_portr_sw_QF_foto_Malik-2-_15_700pixel

Für viele viel verbessern

Monika Lepel über heutige Bürowelten, ihre Anfänge als Innenarchitektin und das Stadtbild der Zukunft

PK1026-107_19_700pixel94eJpuNl0odx9

Prägnantes Eingangstor

Der Neubau des Biomedizinischen Zentrums II in Bonn ist mehr als nur Laborgebäude

bL1100914_19_700pixel

Ein Villengarten voller Eleganz

Umgestaltung eines großen Anwesens bringt klassische und moderne Elemente in Einklang

Filigran und behaglich

Eine Augenpraxis in Deutz setzt auf entspannende Raumgestaltung      

RIC_9650_15_700pixel

Bereit für Veränderung

Offener Wohnraum mit Rückzugsmöglichkeiten weist wandlungsfähig in die Zukunft