Individuell und autark

Einfamilienhaus vermittelt spürbar bauliche, technische und atmosphärische Qualitäten

Das Hanggrundstück für dieses als Solitär wirkendende Einfamilienhaus, das den Auftakt eines Neubaugebietes bildet, bietet einen beeindruckenden Blick zur Schwäbischen Alb. Aus den Wünschen der Bauherren nach einem schlichten, kubischen Wohnhaus entwickelte die Architektin Bettina Müller-Fauth ein stimmiges und nachhaltig ausgerichtetes Gebäudekonzept. Das Haus erstreckt sich von Ost nach West über die Grundstücksbreite, wobei Wohnhaus und Garage einen Baukörper bilden. Nach Norden zeigt sich das Wohngebäude ohne sichtbare Öffnungen. Ein schwebender Betonbügel vor der Fensterfront im 1. Obergeschoss schützt vor Einblicken und lässt reichlich Tageslicht ins Innere. Vertikale Holzlamellen verbergen den Eingangsbereich, der nach Osten und Westen über zwei Geschosse verglast ist und das Atrium. Nach Süden öffnet sich das Haus über große Fensterflächen mit Rahmen aus eloxiertem Aluminium. Die Terrassen im Erd- und Obergeschoss sind in den Baukörper eingeschnitten und profitieren vom baulichen Sonnen- und Sichtschutz. Ein zweigeschossiges „Big Window“ im Wohnzimmer verbindet optisch den Innenraum und den Garten mit dem vorgelagerten Pool. Beide Ebenen des Hauses sind für offenes Wohnen auf 265 m² angelegt. Beim Betreten des Erdgeschosses blickt man direkt auf das zweigeschossige Atrium, in dem ein schlanker Baum in die Höhe wächst. Die interessanten Lichtspiele, die durch die Lamellen und den Betonbügel entstehen, bekommen von sanft geformten Pendelleuchten aus Metallgeflecht Verstärkung. Ein individuell entworfenes Regalelement nimmt die Garderobe auf. Parallel dazu verläuft die leichtfüßige Treppe mit eingeschobenen Stufen entlang der freistehenden Wand ins Obergeschoss. Sie öffnet sich dem Koch- und Essbereich, in dessen Zentrum ein mit Nussbaumholz verkleideter Kubus steht. Er nimmt das WC und die Treppe zu den Kellerräumen auf. Ebenfalls aus Nussbaum gefertigt sind die raumhohen Türen. Das Wohnzimmer und die Küche samt Essbereich verbindet oder trennt eine große Schiebetür. Einkäufe lassen sich auf kurzem Weg verstauen, da der Hauswirtschaftsraum direkt an die Doppelgarage andockt. Im Obergeschoss verläuft der Flur über die Länge des Hauses mit Blick zum Eingangsbereich. Ein langes Fenster nach Osten begleitet Flur, Bad, Ankleide und Schlafraum. An der Südseite lassen sich über ein verschiebbares Lamellenelement Ein- und Ausblicke sowie die Sonneneinstrahlung regulieren. Monolithisch aus Porenbeton mit einer Wandstärke von 42,5 Zentimern gebaut, kommt das Haus ohne Wärmedämmverbundsystem aus. Das autarke Energiekonzept beinhaltet sowohl Erdwärme aus Tiefenbohrung, eine Solaranlage mit einer Leistung von 10 kW, über die ein E-Auto betankt und im Sommer zusätzlich der Pool beheizt wird, als auch eine Fußbodenheizung und natürliche Verschattung in Form des baulichen Sonnenschutzes. 

www.bettina-fauth.de

Fotos: 

Jessica Bulling
www.jessicabulling.com

(Erschienen in CUBE Stuttgart 01|24)

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