Französisches Flair

Stein, Wasser, Pflanze – dieser Dreiklang bildet das Rückgrat des Gartens

BGL_224_4048_15_700pixel

Für eine kleine, liebevoll hergerichtete Altbauvilla östlich von Hamburg schuf Soeren von Hoerschelmann einen kongenialen Garten mit französischem Flair. Der Landschaftsarchitekt nutzt die Zeit als Gestaltungsmittel, macht durch seine Gartenkunst den Wandel der Jahreszeiten, das stetig fortschreitende Wachstum der Gehölze und die Veränderung aller Materialien erlebbar. Gärtnern bedeutet für ihn, diese Prozesse zu initiieren, sie zuzulassen und ab einem bestimmten Punkt zu unterbrechen. Genau das bietet dieser Garten. Seine Bewohner zelebrieren die Lust am Garten an jedem einzelnen Tag.

Den gebauten Rahmen schafft hauptsächlich Burgpreppacher Sandstein in unterschiedlichsten Formaten: Krustenplatten führen zum Haus und bilden den Untergrund für die Terrasse. Stufen verbinden von niedrigen Trockenmauern abgefangene Ebenen. Der Brunnen und das Becken bestimmen ihre jeweiligen Gartenräume. Das Material hat einen weiteren Vorteil: Patina. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass der Stein Flechten und Moose ansetzt, vergraut, in Würde altert.

Die geschickt angelegten Räume lassen den gerade einmal 640 m² großen Garten wesentlich größer wirken. Schon der Vorgarten vereint mühelos Stellplatz, viel Pflanzfläche und Zuwegung zum Haus. Rückwärtig liegt der Wohnhof; mit Brunnen und Sitzplatz zurückhaltend gestaltet, schafft er Raum für eine flexible Nutzung. Ein paar Stufen höher bietet das Pflanzenzimmer den Stauden und teils aus dem Bestand übernommenen Gehölzen eine Bühne. Abschließend folgt der vom formal strengen Wasserbecken geprägte Gartenraum.

Eingehegt wird der Garten von einer Eibenhecke und einem Sichtschutz aus Lärchenlamellen. Die natürliche Topografie des Gartens erschafft fließende Räume, die durch die Trockenmauern und Stufen sichtbar gemacht werden. Als Raumteiler spielen die artifiziellen Stahlhalme eine besondere Rolle, sie separieren und gliedern den Wohnhof, das Pflanzenzimmer und den Gartenraum mit Becken. Als optischer Abschluss, Sichtschutz und besonderes Objekt gleichermaßen fungiert am Ende des Gartens eine Art Muschel. Wie die Paravents aus Stahl geschmiedet, wird auch sie von einer weißblühenden Glyzinie berankt, eine bestechende Kombination aus baulichen und vegetativen Formen. Hier sitzt man geschützt in der Sonne und blickt über das Wasserbecken durch die Pflanzen bis zum Haus. Auch wenn hier Kies statt Gras die ruhige Basis darstellt, spielen Pflanzen die tragende Rolle in diesem Garten: Sie kontrastieren die architektonischen Formen, spenden Leben und garantieren Vielfalt. Neben kostbaren Gehölzen aus dem Bestand finden sich ausgesuchte Sträucher und kleine Bäume, die mit Duft, Blüte, Laubfärbung und Habitus den Garten bereichern. Stauden tummeln sich im Pflanzenzimmer, sorgen für immerwährenden Wandel durch die Jahreszeiten und sind die Leidenschaft der Bewohner.

www.gaertenvonhoerschelmann.de

Fotos:

Ferdinand Graf Luckner
www.graf-luckner.de

(Erschienen in CUBE Hamburg 01|21)

Nothing found.

Der blaue Faden verbindet

Die neugestaltete Emscher-Promenade ist ein wichtiger Teil der blau-grünen Infrastruktur

Wahrzeichen, neu gedacht

Das „Sphere Tim Raue“ – Eine ästhetisch-kulinarische Innovation für den Fernsehturm

Heitere Gelassenheit

Ein Doppelhaus wurde behutsam in das üppige Grün des Grundstücks eingefügt

Nachhaltig, hochwertig, sozial

Sozialer Wohnungsbau vereint Bauqualität, Flexibilität und ausgewogenen Wohnungsmix

Nothing found.

2965_03_DS_15_700pixel

eine besondere Aufgabe

Die Kreuzkirche in Wandsbek erstrahlt nach feinfühliger Sanierung in neuem Glanz

Tegetthoff_04_B_b_15_700pixel

Potenzial erkannt

Wie aus einer 149 m² großen Restfläche neuer Wohnraum werden kann

20211028_ESF_TSC9337P-1_19_700pixel

Oase in der Natur

Eine großzügige Villa inszeniert die Lage am Wald

_DSC6843_HiRes_02_15_700pixel

Ein echtes Schätzchen

Der Umbau eines Bungalows aus den 1960er-Jahren offenbart seine Qualitäten

Wie eine kleine Stadt

Das Bürogebäude fördert aktiv Interaktion und Kollaboration

Good Vibes inklusive

Vielfältig nutzbare Büroräume präsentieren sich einladend und kommunikativ

cutaneum-8318_19_700pixel

Gut aufgehoben

Die Maxime lautet: Diagnostizieren, behandeln und begeistern