Raum O
Stählerne Skulptur inmitten antiker Skulpturen
Im Innenhof der Glyptothek ist bis zum 14. April 2024 eine begehbare Skulptur mit dem Titel „Raum O“ des Stahlbauers Christian Neumaier und seiner Partnerin Hildegard Rasthofer zu sehen. Es handelt sich um ein Objekt aus spiegelpoliertem Edelstahl, bestehend aus einzelnen gebogenen Elementen. Diese bilden einen runden, von allen Seiten betretbaren Raum in Form einer Rotunde von neun Metern Durchmesser. Die sanft beweglichen Flügel geben einen Zugang in das leere Innere frei. Fast selbstverständlich, als hätte er schon immer hier gestanden, präsentiert sich nun „Raum O“. Die unzählbaren Stunden, die zur Fertigung der Skulptur notwendig waren, verrät die spiegelpolierte Stahlskulptur nicht. Es lässt sich nur erahnen, wieviel Mühe, gestalterischer Wille, Fachkenntnis und Idealismus dahinter stecken, um diese Installation zu erschaffen. Hildegard Rasthofer, Architektin, und Christian Neumaier, Metallbauer und Kunstschmiedemeister, haben das Werk erdacht und umgesetzt. Zum wiederholten Mal haben sie ein Meisterwerk geschaffen – nach der vertikalen, begehbaren Stahlskulptur „Sichtung“. Die neue, runde Skulptur hat einen Durchmesser von 9,5 Metern – und eine Höhe von 3,6 Metern. Sechs gewölbte, spiegelblanke kinetische Teile schwingen wie Flügeltüren so gegeneinander, dass eine Öffnung entsteht, die den Zugang ins Innere möglich macht. Die Glyptothek zeigt mit dieser Arbeit erneut ein Kunstwerk als Sonderausstellung – zuvor waren bereits Werke von Jim Dine und Santiago Calatrava zu sehen – um nur die Bekanntesten zu nennen. Die 23,5 Tonnen schwere Skulptur wurde per Tieflader angeliefert und mit einem Kran vom Königsplatz aus über das Dach des Klenze-Baus hinweg, in den Innenhof gehievt.
Fotos:
Anne Wild
www.annewild.de
(Erschienen in CUBE München 04|23)