Gläserner Dom
Kosmopolitisches Penthouse der Superlative
Er ist berühmt-berüchtigt für seine exzentrisch extravaganten Gebäude: Der amerikanische Architekt Daniel Liebeskind hat 2017 in Berlin in Bahnhofsnähe ein Gebäude mit Namen „Sapphire“ in seiner typischen Handschrift entworfen. Im Duplex-Penthouse im 6. und 7. Geschoss des Wohnhauses findet man kaum einen rechten Winkel. Dem Interior Designer Fabian Freytag und seinem Berliner Studio kam die Aufgabe zu, die Innenraumgestaltung dieser Wohnung mit Ecken und Kanten zu „erschaffen“ – eine der schwersten Aufgaben, die einem Innenarchitekten zuteil werden kann.
Planung, Corona-Pause und Realisation nahmen fünf Jahre in Anspruch. Allein ein Jahr davon erforderte die Ausführung aller Spezialanfertigungen und individuell ausgeführten handwerklichen Besonderheiten des Ausbaus. Der quadratische, mehrfach auskragende Grundriss zeichnet sich durch zusätzliche, die strenge Geometrie verlassende Bereiche aus. Beide Wohnebenen haben eine Nutzfläche von 337 m². Zu den „Specials“ gehört eine „Super-Sonder-Sauna“ – wie Freytag sie nennt – auf der Dachterrasse, zudem zwei Küchen – indoor und outdoor– sowie eine Ankleide mit Karussell, wie man es von Reinigungsläden kennt, um nur einige aufzuzählen. Die verwendeten Materialien sind selbstverständlich vom Feinsten, allein acht verschiedene Arten von Naturstein wurden verbaut. Keiner der Waschtische ist industriell gefertigt und bis auf die Polstermöbel und Stühle sind alle Möbel Tischleranfertigungen. Eine Wandvertäfelung aus diagonal verlegtem Nussbaumholz prägt den Eingangsbereich. Die treppenseitige Wand ist bis unter die Decke in gehämmertem Stahl gekleidet und hüllt den Raum in wasserähnliche Lichtreflexe. Der Dielenboden mit seiner Sonderfarbe kommt in der Länge auf bis zu 13 Meter Spannweite. Die Lounge im Zentrum der Wohnung hat einen Luftraum von bis zu sieben Metern Höhe. Der Raumeindruck ist einzigartig und überwältigend. Eine Wand mit integriertem Kamin unterteilt hier den Raum und eine Treppe führt hinauf zur Galerie sowie zur Dachterrasse. Im rückwärtigen Bereich liegen hinter schweren Schiebetüren zwei Schlafzimmer, eines mit angeschlossenem Masterbad und „Kleiderkarussell“, das andere ist als Gästebereich gestaltet. Mehr geht nicht!
Fotos:
Kozy Studio
www.kozystudioberlin.com
(Erschienen in CUBE Berlin 04|24)