Schöne Ein- und Ausblicke

Ein Logistikcenter mit Büroräumen in Bochum zeigt sich überraschend wohnlich

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Man muss zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass das Wohlfühlambiente dieses Gebäudes nicht zu einem Privathaus, sondern zu einer Gewerbeimmobilie gehört. Den Mitarbeitenden des dort ansässigen Teegroßhandels und dem Team des Architekturbüros Freiraumkonzept, welches seine Arbeitsplätze im Obergeschoss hat, dürfte diese Arbeitsatmosphäre zugutekommen. Geplant und umgesetzt hat das Gebäude im Gewerbegebiet Lothringen in Bochum-Gerthe die Architektin Julia Schiewer, die mit ihrem Team selbst eingezogen ist. Die Außenanlagen wurden in enger Zusammenarbeit mit ihrem Freiraumkonzept-Partner, dem Landschaftsarchitekten Dirk Blanik umgesetzt. Wichtig war Julia Schiewer, dass das Gebäude aus massiver Bauweise und die Hallenkonstruktion, in der sich die 850 m² große Logistikfläche befindet, nach außen eine Einheit bildet. Die Halle ist aus schwarzen Thermowandelementen aus Metall gefertigt, die durch Oberlichter in der Dachkonstruktion belichtet wird, während der Bürobereich Stein auf Stein errichtet und mit einer schwarz beschichteten Holzverschalung verkleidet wurde. Die großen, zum Garten hin bodentiefen filigranen Fenster der Pfosten-Riegel-Fassade sind aus Holz mit Alu. Im Sommer können die großen Fensterflächen durch Raffstoreanlagen verschatten werden, so dass keine Lüftungs- oder Klimaanlage erforderlich ist. Für die rund 250 m² große Bürofläche wurde ein offenes Raumkonzept umgesetzt. Im Erdgeschoss befinden sich eine Teeküche, ein Logistikbüro und WC-Räume inklusive Dusche und Außenterrasse. Im Obergeschoss kommen zu den fünf Arbeitsplätzen für das Architekturbüro ein Besprechungsraum sowie ein Archiv hinzu. Der imprägnierte und sichtbar belassene Zementstrich des Bodens bildet einen schönem Kontrast zu der Treppe in Faltwerkoptik aus Eiche. Während die Stufen aus Vollholz bestehen, ist die Unterkonstruktion der seitlichen Treppeneinfassung mit Holzplatten in Eiche-Echtholzfurnier bekleidet. Beheizt wird das Gebäude über Fernwärme.

Der Clou im Außenbereich ist die Regenwasserrückhaltung, die die Niederschläge der Dachflächen auffängt und erst bei länger andauerndem Regen an die öffentliche Entwässerung abgibt. In diesem Bereich finden sich unterschiedliche Schilfarten wieder, die Vögeln und wasserliebenden Insekten einen guten Lebensraum bieten. Während Stauden von Mai bis Oktober für Farbtupfer sorgen, präsentieren sich Gräser auch im Winter als interessante Strukturen. Als Sichtschutz zur Straße wurde eine vierzeilige und dadurch dichte Hainbuchenhecke gepflanzt. Mehrstämmige Amberbäume wiederum wachsen parallel zum Gebäude in die Höhe.

www.freiraumkonzept.de

Fotos:

Fotostudio Hoch, Bochum
Fabian Linden, Bochum
www.fotodesign-linden.de
Freiraumkonzept

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 01|23)

Architektur:

Freiraumkonzept
www.freiraumkonzept.de

Hallenbau:

BOLL Systembau
www.boll-systembau.de

Rohbau:

van Meegern Bauunternehmung
www.vanmeegern.de

Fenster:

Janssen Fenstertechnik
www.janssen-fenster.de

Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro:

Paul-Uwe Einfalt
www.einfalt.info

Bäder:

Fliesen Gutsherr
www.gutsherr.com

Außenanlagen:

Blanik
www.blanik.de

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