Anspielung und Assoziation

Die Modernisierung der Foyerbereiche im Sumatrakontor

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Im Sumatrakontor wird verkauft, gearbeitet und gewohnt. Es ist der mächtigste Block im nördlichen Überseequartier der Hafenstadt, dessen Bauwerke die Namen hochwertiger Handelsgüter des traditionsreichen Hamburger Überseehandels tragen. Mehrere vertikale Einschnitte aus Glas gliedern das vom niederländischen Architekten Erick van Egeraat entworfene zehngeschossige, trapezförmige Gebäude in verschieden hohe und breite Bauteile, die einen begrünten Innenhof einfassen. Die markanten Ecken laufen unterschiedlich spitz zu. Zudem sind die Außenwände bis ca. 5,5 Prozent nach außen geneigt. Auch die Fenster sind nicht geometrisch, sondern versetzt angeordnet, schmalere und breitere wechseln sich ab. All das erzeugt ein dynamisches Aussehen. Die zerklüftete Fassade aus vertikalen Stahlbändern, Glaselementen und Sandsteinplatten in unterschiedlichen Farbtönen verstärkt diesen Eindruck und greift dabei subtil die Farbigkeit der nahen historischen Speicherstadt auf.
 
Die indonesische Insel, als Leitbild dieses Entwurfes, zieht sich nach der Modernisierung durch das Lüneburger Innenarchitekturbüro Formwaende nun auch in die vier Foyerbereiche, wo sattes Grün, blanker Kupfer und dunkler Naturstein eine exotische Atmosphäre kreieren. Der Haupteingang zu den Büronutzungen an der Südseite fällt sofort ins Auge. Hier wird die Außenhaut durch eine nach innen geknickte Pyramide aus Glas aufgebrochen. Die schräge Glasfassade ist an vertikalen Stahlseilen abgehängt und bietet einen faszinierenden Blick über alle neun Geschosse nach oben. Stimmig stürzt durch dieses Hauptfoyer ein Lichtregen aus 30 Metern in die Tiefe.

Die warmen, metallenen Akzente der Kupferarbeiten heben sich durch eine gezielte Beleuchtung stark vom dunklen, matten Hintergrund ab und sorgen für eindeutige Orientierung. So erhalten die Räume Tiefe und Klarheit. Schon von außen sind Struktur, Funktion und Atmosphäre der Foyers ablesbar. Sie wirken so als einladende Geste und bilden ein Gegengewicht zur expressiven Architektur. Durch die subtilen Anspielungen in der Material-, Farb- und Formensprache sowie bewußten Verzicht auf klischeebehaftete Bilder von tropischer Flora und Fauna ergeben sich Assoziationen, die trotz ihrer Fremdheit vertraut wirken und zugleich den individuellen Charakter des Gebäudes stärken. So schlägt das Sumatrakontor eine Brücke zwischen zwei Orten, die gegensätzlicher nicht sein könnten.

www.formwaende.de

Fotos:

Fred Dott
www.freddott.de

(Erschienen in CUBE Hamburg 01|23)

Architektur:

Formwaende
www.formwaende.de

Demontage, Trockenbau:

Isco Innenausbau
www.innenausbau-isco.de

Sanitär:

Prehn & von Hoeßlin
www.prehn-hoesslin.de

Elektro:

Elektro Hartmann
www.eh-hh.de

Ladenbau:

Lohrengel
www.lohrengel-ladenbau.de

Fassade:

Bau-Metall
www.bau-metall.de

Beschriftung, Werbeanlagen:

Schreib+Keppler
www.schreib-keppler.de

Malerarbeiten:

I. Rifati Malerei, Trockenbau & Raumausstattung
www.maler-rifati.de

Farben:

Farrow & Ball
www.farrow-ball.com

Leuchten:

Regent
www.regent.ch
Mawa Design
www.mawa-design.de

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