Dynamisch und glanzvoll
Der „Club '78“ im Rheinenergiestadion bietet ein einzigartiges Event-Ambiente
Vor zwanzig Jahren wurde das neue Kölner Rheinenergiestadion fertiggestellt und konnte so pünktlich für die Sommermärchen-WM 2006 zum Einsatz kommen. Das Stadion in Müngersdorf ist mit rund 50.000 Zuschauerplätzen u. a. Heimatstadion des 1. FC Köln. Seit dem letzten Jahr besitzt es auch eine Event-Lounge: Unter dem Namen „Club ’78“ hat das Kölner Büro Gaarko Gablik Architektur einen früheren Pressebereich umgebaut und völlig neuartig in Szene gesetzt. Modernes Design trifft dabei auf Emotion und Innovation sowie auf ein besonders glorreiches Jahr der Vereinsgeschichte.
Das Jahr 1978 brachte dem 1. FC Köln unter seinem legendären Trainer Hennes Weisweiler gleich einen Double-Gewinn: Nach dem DFB-Pokal sicherte sich die Mannschaft auch die Deutsche Meisterschaft. Dieses äußerst glanzvolle Vereinsjahr diente als Inspiration nicht nur für den Namen, sondern auch das Design der Event-Lounge, die in einem früheren, vollkommen fensterlosen Presseraum eingerichtet werden sollte. Den dadurch atmosphärisch eher bedrückenden Raum galt es in einen Ort der Gemeinschaft, der Begegnung und des Lichtes zu transformieren, wobei er zudem auch noch möglichst flexibel bespielbar sein sollte für ganz unterschiedliche Veranstaltungsformate – während und außerhalb der Spieltage. Die Deckenskulptur aus über 200 individuell ansteuerbaren Lichtpaneelen erscheint wie ein Oberlicht in dem Raum. Vom dynamischen Aufprall eines Balls beim Tor inspiriert, reflektiert sie den pulsierenden Rhythmus des Spiels, indem sie akustische Wirkung mit visueller Dynamik verbindet. Die Paneele können in verschiedenen Farben und Formationen leuchten, je nach gewünschter Atmosphäre, und sich bietendem Anlass – vom sportlichen Event bis hin zu einer stimmungsvoll-glamourösen 70er-Jahre-Club-Nacht. Funktionaler und auch optischer Dreh- und Angelpunkt ist dabei die schwarz funkelnde, elegante Rundtheke, die alle Bereiche des Raumes zentral miteinander verbindet. Die geschwungenen Formen ziehen sich aber auch durch das Mobiliar, das mit Stehtischen, klassischen Tischsituationen und einer rahmenden Sitzschlange mit Separees ganz unterschiedliche kommunikative Situationen bietet. Abgewinkelte Stützen und Rundungen in der schwarz gehaltenen Decke lösen dabei starre, statische Strukturen auf und schaffen eine weichere, einladende Umgebung. Die zurückhaltende Farbgestaltung der Wände trägt dazu bei, dass die Aufmerksamkeit im Raum ganz auf der Decke liegt, die den „Club ’78“ zu einem einzigartigen Erlebnisort macht.
Fotos:
Sandra Eberz Fotografie
www.sandraeberz-fotografie.de
(Erschienen in CUBE Köln Bonn 01|25)