Das Büro als Möglichkeitsraum
Der Beiersdorf Campus bietet für jede Tätigkeit die optimale Umgebung
Seit mehr als 140 Jahren ist die Firma Beiersdorf eng mit Hamburg verbunden. 2023 wurden die Beschäftigten, die zuvor auf mehrere Standorte in Eimsbüttel verteilt gewesen waren, am neuen Beiersdorf Campus zusammengeführt. Die Stuttgarter Ippolito Fleitz Group zeichnet für die Innenarchitektur der Arbeitswelten, des Mitarbeiterrestaurants und der öffentlichen Bereiche sowie das Leitsystem im Gebäude verantwortlich. Das Büro als Möglichkeitsraum stand im Zentrum der in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden erarbeiteten „Global Workplace Strategy“.
Kommunikation, Kollaboration, Konzentration und Kontemplation: Für die jeweilige Tätigkeit eine optimale Umgebung zu bieten, bedeutet konkret, dass sich ein choreografierter Kanon von Raummodulen durch den gesamten Neubau zieht: für fokussiertes Arbeiten und Rückzug, diskrete und informelle Gespräche im Sitzen oder Stehen, konzentrierte Kontemplation im Liegen, kleine Workshops und große Präsentationen oder auch für spontane Meetings und Co-Working-Situationen. Auf diese Weise bildet sich eine intelligente Landschaft mit einer hohen Angebotsstruktur, mit der sich die Mitarbeitenden klar identifizieren können. Auf sechs Etagen werden die Werte des Unternehmens verräumlicht: Seine Nachhaltigkeitsagenda „Care Beyond Skin“ geht über die Pflege der Haut weit hinaus und wird als Pflege von zwischenmenschlichen Beziehungen, einer Kultur des Respekts sowie eine Fürsorge für Umwelt und Gesellschaft verstanden.
Herzstück des Campus ist das Working Café und Campus Restaurant im Erdgeschoss, das jeden Mitarbeitenden willkommen heißt: Er ist ein lebendiger Ort der Gemeinschaft, der zu jeder Tageszeit als erweiterter Arbeitsplatz genutzt werden kann. Auch der „Collaboration Hub“ im ersten Obergeschoss steht allen Mitarbeitenden zur Verfügung. Die darüber liegenden Ebenen bilden das „Office“, das auch mit unterschiedlichsten räumlichen Anforderungen den verschiedenen Arbeitsstilen Rechnung trägt. Selbst jeder Raum ist vom Boden bis zur Decke agil nutz- und mit geringem Aufwand veränderbar: Vorhänge können geöffnet oder geschlossen, akustisch wirksame Trennwände verschoben, begrünte, modulare Raumteiler versetzt und Möbelkonfigurationen verändert werden. Teppichfliesen lassen sich problemlos austauschen, das Leitsystem an der Decke neu anordnen und die geschlossenen Raummodule anders positionieren. So wird auch der 140 Meter lange Flur, der sich wie eine Highline durch das Gebäude zieht, von der klassischen Erschließungsfläche zur spontanen Begegnungszone und das Zusammenkommen zum Erlebnis durch innovative Formen des kommunikativen Arbeitens.
www.ifgroup.org
www.beiersdorf.de/neuer-campus
Fotos:
Philip Kottlarz
(Erschienen in CUBE Hamburg 03|24)