Charakterstarker Familienzuwachs
Neues Bürogebäude ergänzt die Zentrale eines Dortmunder Unternehmens
Es liegt erst fünf Jahre zurück, dass Amprion im Technologiepark Phoenix-West im Dortmunder Stadtteil Hörde seine Unternehmenszentrale bezogen hat. Um dem rasanten Wachstum gerecht zu werden, hat der Übertragungsnetzbetreiber in der Zwischenzeit unmittelbar gegenüber ein weiteres Bürogebäude errichten lassen. SSP hat gemeinsam mit der TenBrinke Group in einem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren die Ausschreibung für das neu zu errichtende Bürogebäude gewonnen und das „Projekthaus 2.022“ kürzlich fertiggestellt. Dabei gelang den Architekten von SSP der Spagat, ein Gebäude zu entwerfen, das repräsentativ und charakterstark ist, ohne dabei als Konkurrent zur Unternehmenszentrale in Erscheinung zu treten.
Die „Familienzugehörigkeit“ ist an der Linienführung sowie an der heterogenen Farb- und Materialgestaltung des Gebäudes deutlich zu erkennen, wenngleich der Neubau die Kontraste des Bestandsbaus reduziert. Gleichzeitig unterstreicht er damit jedoch seinen Anspruch, als ebenbürtiges Schwestergebäude wahrgenommen zu werden. Die Gebäudeform orientiert sich am bestehenden Gebäude, indem der Grundriss die Form des Amprion-Logos aufnimmt und zugleich sehr flächen- und erschließungseffizient um die beiden sich ergebenden Innenhöfe arrangiert ist. Was beide ohne Wenn und Aber eint, ist die nachhaltige Bauweise und die Energieeffizienz, die dem Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) entspricht. Der Energieverbrauch des modernen Projekthauses wird überwiegend durch 30 Erdwärmesonden und eine 96-kW-Photovoltaikanlage gedeckt, die 470 m² des Daches bedeckt. Hinzu kommen zwei begrünte Innenhöfe sowie Grünbereiche auf unterschiedlichen Ebenen. Zudem wurde bei der Auswahl der Baumaterialien besonderer Wert auf eine ressourcenschonende Lieferkette gelegt.
In dem viergeschossigen Büro- und Konferenzgebäude arbeiten rund 680 Beschäftigte, die moderne und bedarfsgerechte Arbeitsplätze vorfinden. Die Erschließung erfolgt über einen zweigeschossigen Eingangsbereich, über den das Foyer, der Konferenzbereich und die Kantine zu erreichen sind. Natürlich belichtet werden die Büros durch Innenhöfe, Terrassen und Loggien, die auch als grüne Oasen für die Mitarbeitenden dienen. Der östliche Innenhof mit der direkten Erschließung über das Foyer kann zugleich als repräsentativer Gebäudebereich genutzt werden. In der Tiefgarage ist Platz für 230 Fahrzeuge und rund 100 Fahrräder. Die Hälfte der Fahrradstellplätze und ein Großteil der Pkw-Stellplätze verfügen über einen Elektroladeanschluss.
Fotos:
Detlef Podehl
www.podehl.com
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|24)