Gestapelte Eleganz
Ein kompaktes Wohnhaus garantiert Privatsphäre und bietet größtmögliche Offenheit
Ein verspiegelter Dachkubus, kantige Vor- und Rücksprünge und eine dunkle Fassade aus anthrazitfarbenem, glattem Sichtbeton: Das Einfamilienhaus aus der Feder von Ben Dieckmann architects aus Meerbusch ist der Blickfang in einer von gewöhnlichen Wohnhäusern geprägten Umgebung. Während sich der Baukörper in leichter Hanglage zur Straße hin weitestgehend geschlossen zeigt, öffnen sich die Räume zum Garten über großzügige Glasflächen. Die Raumorganisation bietet spannende und abwechslungsreiche Wohnerlebnisse über vier Ebenen. Im Gartengeschoss befindet sich der Wohnraum, weiter im Erdgeschoss sind Essbereich und Küche angeordnet, das Obergeschoss ist ganz den Schlafräumen gewidmet und hinter der verspiegelten Fassade an oberster Stelle verbirgt sich ein privater Rückzugsort, der sich über raumhohe Fensterelemente lediglich zum Garten hin öffnet.
Die innere klare Raumstruktur entspricht im Wesentlichen dem äußeren kompakten Erscheinungsbild. Ein Luftraum zwischen Garten- und Erdgeschoss sorgt ferner für optimale Belichtung und schafft einen geräumigen Wohn- und Lebensmittelpunkt. Die helle Atmosphäre spiegelt sich in der reduzierten Materialauswahl wider: Blass warm-grau gespachtelte Wandoberflächen, Glas-Schiebetüranlagen in dezentem Hellgrau, schimmernde, grau gebeizte Eichendielen für Böden und Treppen sowie – farblich auf das Parkett abgestimmt – ein hellgrauer Betonestrich in Wohnzimmer und Küche.
Bei der Innenraumgestaltung ließen sich die Bauherren von Interior Design Patrick Treutlein aus Düsseldorf inspirieren. Projektleiterin Pamela Schröer entwickelte ein hochwertiges Interieur, das in Farbgestaltung, Materialität und Möblierung so gewählt ist, dass jeder Raum in sich funktioniert und gleichzeitig im Gesamten harmoniert. Anthrazit-, Weiß- und Schwarztöne tauchen immer wieder auf und werden mit Holz-, Metall-, Spiegel- und Lackoberflächen in feinen Kompositionen und präzisen Details zusammengeführt. Das Treppengeländer wurde nach dem Entwurf von Schröer hergestellt. Form und Proportion der eckigen Metallstäbe wurden so gewählt, dass sich die fließenden, transparenten Übergänge konsequent über die Geschosse fortsetzen und zugleich mit dem klassischen Ambiente korrespondieren.
www.bendieckmann.com
www.patrick-treutlein.de
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 01|21)